Der Schutz vor den Humanen Papillomviren, die Geschlechtskrankheiten, aber auch Karzinome verursachen können, geht durch die Diskussion um den Stich gegen Covid unter. Dennoch jetzt auf die Immunisierung setzen!
Die gute Nachricht vorweg: Wir haben in Österreich ein großartiges Impfprogramm gegen HPV. „Mädchen und Burschen im Alter von 9 bis 12 Jahren erhalten die zwei nötigen Injektionen gratis, etwa in der vierten Klasse Volksschule“, freut sich der Wiener Krebsspezialist Univ.-Prof. Dr. Paul Sevelda. „Die sehr sichere Impfung wappnet z. B. vor Gebärmutterhals-, Anal- oder Kehlkopfkrebs, aber auch lästigen Geschlechtskrankheiten wie Feigwarzen. Sie hilft gegen Krebsvorstufen (auffälliger Abstrich beim Gynäkologen), der jährlich 60.000 Frauen betrifft und eine große Belastung darstellt.“
Der negative Aspekt: Weniger als die Hälfte der berechtigten Kinder bekommt den Pieks. Manche Eltern denken, dass Buben nicht geimpft werden müssen. „Diese stellen später während des Geschlechtsverkehrs aber Überträger dar und können selbst an HPV-verursachten Krebsarten wie etwa am Kehlkopf erkranken“, empfiehlt Prof. Sevelda, das Angebot für beide Geschlechter anzunehmen. Im jungen Alter ist die Immunabwehr am aktivsten, sodass nach Impfung lebenslanger Schutz besteht. Weltweit gibt es beachtliche Erfolge. In Botswana (Afrika) konnte mit 100 Prozent Durchimpfung Gebärmutterhalskrebs zurückgedrängt werden, ebenso in Schottland oder Australien. „Wir haben in Österreich ebenfalls die Möglichkeit, flächendeckend sehr viel Leid zu ersparen“, appelliert Prof. Sevelda an die Eltern.
20. 9. „HPV - die Krankheit und der Impfstoff“ - Montag: 17.20/19.25 Uhr. Dienstag: 07.15/12.05 Uhr. Herr Prof. Dr. Paul Sevelda beantwortet im Interview mit Moderatorin Raphaela Scharf Fragen zum Thema. Informationen zum Empfang finden Sie hier.
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