Meilenstein

Porsche startet Bau einer eFuel-Produktionsanlage

Motor
10.09.2021 15:58

eFuels, also aus Ökostrom und CO2 künstlich hergestellter Sprit, könnten einen großen Beitrag zum Klimaschutz beitragen. Werden Verbrennungsmotoren mit solchen Treibstoffen angetrieben, arbeiten praktisch ab sofort klimafreundlich. Porsche hat nun gemeinsam mit Siemens in Chile- den ersten Spatenstich für eine Anlage gesetzt, die in großem Stil solche eFuels produzieren soll.

(Bild: kmm)

Nördlich von Punta Arenas im chilenischen Patagonien entsteht zunächst eine Pilotanlage, die 2022 rund 130.000 Liter dieses nahezu CO2-neutralen Kraftstoffs erzeugen soll. In zwei Stufen soll die Kapazität dann bis 2024 auf rund 55 Millionen Liter eFuels und bis 2026 auf rund 550 Millionen Liter eFuels erweitert werden. Das entspricht rund einem Prozent des in Deutschland pro Jahr in Autos verbrannten Sprit.

„Wir entwickeln und realisieren gemeinsam die weltweit erste integrierte und kommerzielle Großanlage zur Herstellung synthetischer, klimaneutraler Kraftstoffe“, sagte Siemens-Energy-CEO Armin Schnettler. „Im Süden Chiles setzen wir damit eines der aufregendsten Zukunftsprojekte der Energiewirtschaft um und treiben die Dekarbonisierung des Mobilitätssektors voran. Damit leisten wir einen wichtigen und schnell wirksamen Beitrag, um den CO2-Ausstoß im Verkehrs- und Transportsektor zu senken.“

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Das Projekt zeigt, dass es möglich ist, eFuels in großem Stil herzustellen und so eine Alternative bzw. Ergänzung zum Elektroantrieb zu schaffen.

"Krone"-Motorredakteur Stephan Schätzl

Porsche hat das Demonstrationsprojekt initiiert und wird die eFuels perspektivisch in den eigenen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor einsetzen. Michael Steiner, Vorstand für Forschung und Entwicklung der Porsche AG, sieht Porsche als Pionier bei erneuerbaren Kraftstoffen: „Porsche insgesamt will bereits 2030 bilanziell CO2-neutral sein. Mit erneuerbarer Energie hergestellte Kraftstoffe können dazu einen Beitrag leisten. Unsere Ikone, der 911, eignet sich besonders für den Einsatz der eFuels. Aber auch unsere beliebten historischen Fahrzeuge, denn rund 70 Prozent aller jemals gebauten Porsche sind heute noch auf den Straßen unterwegs. Die Tests mit erneuerbaren Kraftstoffen laufen sehr erfolgreich. Mit eFuels lassen sich zukünftig bis zu 90 Prozent der fossilen CO2-Emissionen im Verbrenner reduzieren.“

Chile will Führungsposition bei grünem Wasserstoff
Chile hat sich im Rahmen seiner Nationalen Grünen Wasserstoffstrategie ehrgeizige Ziele gesetzt. Bis 2025 ist dort eine Elektrolyseur-Kapazität von 5 Gigawatt (GW) geplant, die bis 2030 auf 25 GW ansteigen soll. Ziel ist es, weltweit den preisgünstigsten Wasserstoff zu erzeugen und das Land zu einem führenden Exporteur von grünem Wasserstoff und dessen Derivaten zu entwickeln.

So arbeitet die Anlage
Das Projekt „Haru Oni“ nutzt die perfekten klimatischen Bedingungen für die Windenergie in der Provinz Magallanes im Süden Chiles, um mit Hilfe von kostengünstigem grünem Windstrom den CO2-neutralen Kraftstoff zu erzeugen. In einem ersten Schritt spalten dafür Elektrolyseure mittels Windstrom Wasser in Sauerstoff und grünen Wasserstoff. Anschließend wird CO2 aus der Luft gefiltert und mit dem grünen Wasserstoff zu synthetischem Methanol kombiniert, das wiederum in eFuel umgewandelt wird. Der Produktionsstart der Pilotanlage ist für Mitte 2022 vorgesehen. Neben Siemens Energy, Porsche und HIF beteiligen sich auch Enel, ExxonMobil, Gasco und ENAP am „Haru Oni“-Projekt.

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(Bild: kmm)



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