Die Finanzbranche ist ein komplexer Wirtschaftssektor. Mathematisches Wissen, Wirtschaftskenntnisse und Hausverstand sind für erfolgreiche Vermögensberater und Finanzexperten unabkömmlich. Dennoch: Private Vermögensberatungsfirmen wie AWD, DVAG oder die Salzburger Firma Four Gates (heute: Noricum) scheinen auf solche Voraussetzungen bei der Personal-Auswahl zu verzichten.
Nach dem Motto "Jeder kann Vermögensberater werden" heuern die Unternehmen "Finanzexperten" an. So kam auch der Angeklagte, ein gelernter Maurer, in diese Branche. Er arbeitete bei zwei Finanzagenturen als Berater und legte jedes Mal eine "Bruchlandung" hin.
Unterschrift von Kunden gefälscht
Am Donnerstag musste er sich wegen Betruges, Urkundenfälschung sowie Urkundenunterdrückung verantworten. Der Mann hat Versicherungen an Kunden verkauft, ohne diese davon in Kenntnis zu setzen. Er fälschte deren Unterschrift und gab, bis auf die jeweiligen Namen, fiktive Daten an. Sein Arbeitgeber zahlte ihm dafür Provision von rund 3.000 € aus.
Der Gauner flog auf. Ein bis zehn Jahre Haft drohten dem Vorbestraften. Richter Gerhard Melichar hatte Mitleid. Er brummte dem Beschuldigten acht Monate bedingte Haft sowie eine Geldstrafe von 3.120 Euro auf. Vom Widerruf der vorhergehenden Verurteilung sah er ab. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Tiroler Krone
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