Wurde verurteilt

Körperverletzung! Millionen-Strafe für Boateng

09.09.2021 20:34

Deutschlands Fußball-Star Jerome Boateng wurde zu einer Strafe von 1,8 Millionen Euro verurteilt. Wegen vorsätzlicher Körperverletzung.

Abseits des Fußballfeldes sieht sich der Ex-Bayern-Star und derzeitiger Lyon-Verteidiger Jerome Boateng mit schweren Vorwürfen konfrontiert. Seine Ex-Ehefrau und Mutter der zwei gemeinsamen Kinder beschuldigte ihn mit schwerer Körperverletzung. Für schwere Körperverletzung hätte dem Weltmeister unter Umständen fünf Jahre Haft gedroht. Der Fan-Liebling dementierte aber die Vorwürfe.

Im dunkelblauen Anzug und mit einer goldenen Brille - so saß Jerome Boateng auf der Anklagebank in München. Er war nicht aus der Fassung zu bringen, obwohl viel auf dem Spiel stand: Laut „Gazzetta dello Sport“ drohte ihm im Falle einer Verurteilung eine Freiheitsstrafe von fünf Jahren. Gefährliche Körperverletzung mit Beleidigung lautete die Anklage.

Schwere Vorwürfe
Die Staatsanwaltschaft hatte eine Bewährungsstrafe von eineinhalb Jahren gefordert - und eine Geldauflage von 1,5 Mio. Euro. Die Vorwürfe stammen noch aus dem Jahr 2018: Er soll seine Ex-Lebensgefährtin im Juli 2018 bei einem Urlaub auf den Turks- und Caicosinseln in der Karibik attackiert haben. Laut Anklage soll er sie geschlagen, geboxt, ihr in den Kopf gebissen, sie auf den Boden geschleudert und dabei heftig beleidigt haben.

Boateng dementierte die Vorwürfe: Er sei „nicht gewalttätig“ geworden, sagte Boateng, er habe sie „nicht attackiert“. Die Anwälte von Boateng meinten, dass die von seiner Ex-Ehefrau geäußerten Vorwürfe von niemandem bezeugt werden können, was den ganzen Prozess infrage stellt. Am Ende verhängte das Gericht eine Geldstrafe von 60 Tagessätzen zu je 30.000 Euro - das ist der höchstmögliche Tagessatz.

„Nur ein Faustschlag ins Gesicht“
„ Das Gericht ging allerdings in seinem Urteil “nur„ von “einem Faustschlag„ ins Gesicht aus. Staatsanwältin Stefanie Eckert bezeichnete die Frau als “Opfer häuslicher Gewalt„. Allerdings sei nicht nur sie Opfer geworden, sondern auch Boateng - “Opfer ihrer gemeinsamen toxischen Beziehung". Boateng nahm die Entscheidung äußerlich gelassen entgegen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.