Politik interveniert

Wegen drei Minuten: Star wird Gold aberkannt

Sport-Mix
01.09.2021 12:01

Ziyad Zolkefli ist der bislang traurigste Held der Paralympics in Japan! Grund: Seine Unpünktlichkeit hat den Malaysier die Gold-Medaille inklusive Weltrekord im Kugelstoßen gekostet. 

Es war kurz vor dem Start: Wie auch bei den Olympischen Spielen in Tokio müssen sich auch die Paralympics-Athleten vor ihren Bewerben in einem sogenannten Callroom zu einer bestimmten Uhrzeit einfinden, um dann mit anderen Teilnehmern ihrer Disziplin ins Stadion einzulaufen. Aber: Ziyad Zolkefli kam wie seine Konkurrenten Jordi Patricio Congo Villalba aus Ecuador und der Australier Todd Hodgets zu spät!

Kein Weltrekord
An den Start durften die drei trotzdem, weil man den Grund ihrer Verspätung nicht kannte und die Sache erst nach dem Bewerb untersuchen wollte. Prompt holte Zolkefli Gold und das sogar mit einer Weltrekord-Weite. Im dritten Versuch hatte er die Kugel bis auf 17,91 Meter gestoßen. Doch die Freude kam zu früh, weil Zolkefli zu spät kam.

Ein Schiedsrichter hat nach dem Wettkampf festgestellt, dass keinen gerechtfertigen Grund für das Zuspätkommen von Zolkefi und seinen beiden Mit-Konkurrenten gab. Die Disqualifikation blieb damit nicht aus. Da half nicht einemal eine Intervention von Premier-Minister Ismail Sabri Yaakob, der alle Bürger des Landes aufgefordert hatte, für den Sport-Star zu beten.

„In Übereinstimmung mit den Regeln durften die Athleten unter Protest antreten, während der Schiedsrichter alle Beweise dafür prüfte, warum die Athleten zu spät zum Callroom kamen“, erläuterte der IPC-Sprecher das Vorgehen. „Was wir nicht machen wollten, war zu sagen: ,Schau, du bist zu spät, du wirst nicht anfangen‘, um dann hinterher herauszufinden, dass es einen legitimen Grund gab, warum sie nicht antreten konnten“, erklärte Spence.

Durchsage nicht gehört
Doch den habe es nicht gegeben. Die Betroffenen hätten sich damit entschuldigt, dass sie die Durchsage nicht gehört hätten und diese in einer Sprache erfolgt sei, die sie nicht verstehen konnten. Doch alle anderen Athleten seien pünktlich gewesen. Und so wurde statt des Malaysiers dem Ukrainer Maksym Koval der Sieg in der Startklasse F20 zugesprochen.

Die Entscheidung löste unter Malaysiern in sozialen Medien einen Shitstorm aus, das Team aus der Ukraine sieht sich massiven Anfeindungen aus dem asiatischen Land ausgesetzt. „Wirklich enttäuschend, dass solch ein Missbrauch in den sozialen Medien passiert“, beklagte der IPC-Sprecher. Die Regeln seien nun mal so.

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(Bild: KMM)



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