Salzburger Pongau

Unwetter: Aufräumarbeiten dauern noch Wochen

Salzburg
18.08.2021 06:30

Überflutete Keller, beschädigte Häuser, etliche Pkw mit Totalschaden, kaputte Straßen, Murenabgänge: Am Tag nach den verheerenden Unwettern im Salzburger Pongau zeigte sich das ganze Ausmaß der Katastrophe. Für die Salzburger Einsatzkräfte bleibt keine Zeit zum Verschnaufen.

Der Schlamm stand immer noch knöcheltief. Die Keller und Tiefgaragen waren weiterhin überschwemmt. Am Tag danach waren die Spuren des verheerenden Unwetters in der St. Johanner Reinbachsiedlung nicht zu übersehen. Die Feuerwehren aus der Region machten sich bereits in den frühen Morgenstunden ans Aufräumen. Im Laufe des Tages konnten sämtliche Keller trocken gelegt werden. Die Pkw wurden im Laufe des Tages aus den überschwemmten Garagen gezogen. „Alles Totalschäden“, sagt Hartmut Wetteskind, Ortsfeuerwehrkommandant aus Bischofshofen.

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Das Wasser kam von den Hängen daher, kam total schnell.

Hanspeter Profeldt

„Plötzlich läutete eine Nachbarin“
Die Bewohner der betroffenen Häuser räumten derweil ihre Keller aus, versuchten ihre Habseligkeiten vom Dreck zu befreien. Sie alle wurden von den immensen Unwettern am Montagabend überrascht. „Wir sind im Wintergarten gesessen. Dann hat es stark gehagelt. Plötzlich läutet eine Nachbarin und sagt uns, dass die Keller komplett unter Wasser stehen“, sagt Bewohnerin Roswitha Gruber.

Hochwasser in der Aussegnungshalle
In ganz St. Johann gab es knapp 130 Einsatzorte. Vor der Aussegnungshalle beim Friedhof ging ein Kanal über und überflutete das Areal. Trauernde, die sich von einem Verstorbenen verabschieden wollten, waren kurzzeitig eingesperrt.

„Das Wasser kam von den Hängen daher, kam total schnell“, pflichtet ihr Nachbar Hanspeter Profeldt bei. In der Siedlung trat der Reinbach über die Ufer und floss durch die Häuser. Mehrere Muren gingen ab.

Dutzende Menschen in Autos eingeschlossen
84 Personen - darunter auch mehrere Kleinkinder - waren nach einem Murenabgang auf der Wagrainer Straße (B163) zwischen Wagrain und St. Johann in ihren Autos eingeschlossen. Die Einsatzkräfte befreiten sie und brachten sie in die Krobatin-Kaserne. Am Dienstag suchten die Helfer noch nach einem Pkw, der von einer Mure mitgerissen worden ist. Sie entdeckten das Auto im Wagrainer Bach. Anfängliche Befürchtungen, dass sich in dem Fahrzeug Personen befinden, bestätigten sich nicht.

1402 Feuerwehrleute standen im Einsatz
Allein am Montag waren bis tief in Nacht 1402 Feuerwehrleute in ganz Salzburg gefordert. Sie rückten zu 483 Einsätzen aus. Auch am Dienstag gab es für viele Floriani keine Pause – bereits am Morgen waren sie wieder mit intensiven Aufräumarbeiten beschäftigt.

Die Wagrainer Straße ist vorerst nicht befahrbar. An mehreren Stellen gingen Muren ab. Die Fahrbahn ist verschüttet, der Asphalt teilweise unterspült und weggerissen. Bagger begannen noch am Dienstag mit dem Abtragen der Geröllmassen.

Es wird noch Wochen dauern, bis sämtliche Schäden behoben sind. „Jetzt heißt es zusammenhelfen und aufräumen“, bringt Unwetter-Opfer Hanspeter Profeldt die derzeitige Lage treffend auf den Punkt.

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