Mordprozess in Wien

Sie wollte die Scheidung, er stach mit Messer zu

(Bild: Andi Schiel)

Ein 52 Jahre alter Syrer muss sich am Freitag in Wien vor Gericht verantworten - wegen Mordes an seiner Ehefrau. Die 45-Jährige hatte sich von ihrem Mann scheiden lassen wollen, was der Angeklagte aber offenbar nicht akzeptierte. Im Zuge eines neuerlichen Streits griff der 52-Jährige Anfang Februar in der Wohnung der Eheleute im Bezirk Favoriten zum Messer und stach mehrfach zu.

Fünf Messerstiche in den Hals fügte der Angeklagte seiner Ehefrau am Tag der Tat am 3. Februar in der ehelichen Wohnung unweit einer Kirche zu. Zuvor war offenbar ein neuerlicher Streit über die Trennungsabsichten der Frau eskaliert.

(Bild: Andi Schiel)

(Bild: Andi Schiel)

Blutverschmiert Polizisten angesprochen
Nach der Tat sprach der nun Angeklagte, dessen Hände und Kleidung blutverschmiert waren, Streifenpolizisten an und berichtete, seine Ehefrau habe ihn geschlagen. Als die Beamten Nachschau in der Wohnung hielten, die sich in einem Gebäude, das an eine syrisch-orthodoxe Kirche angeschlossen ist, befindet, entdeckten sie die 45-Jährige am Boden. Für die Frau gab es keine Rettung mehr.

Antrag auf Scheidung zurückgezogen
Das Paar hatte in Syrien geheiratet, 2003 kam ein Sohn zur Welt. Der 52-Jährige flüchtete aufgrund des Bürgerkriegs im Jahr 2014 nach Wien, seine Ehefrau und der Sohn zwei Jahre später. Offenbar ab diesem Zeitpunkt begann es in der Ehe zu kriseln. Einen ersten Schritt hin zur Trennung machte die 45-Jährige bereits und reichte einen Antrag auf einvernehmliche Scheidung ein. Diesen jedoch zog sie - auf Betreiben des 52-Jährigen - wieder zurück. Ein Streit am 3. Februar führte schlussendlich zu ihrem Tod.