Tausende Tonnen Treibgut werden auf den Donauwellen nach Niederösterreich gespült. Wenn sie in den Stauwerken der Kraftwerke angeschwemmt werden, packt ein gewaltiger Schiffskran zu.
„Die Staumauern unserer Donaukraftwerke wirken wie ein gewaltiger Kamm, der täglich den Müll aus dem Wasser fischt“, schildert ein Verbund-Experte. 2024 hatte es – laut ihm – besonders in sich: „Wir mussten in Niederösterreich 4355 Tonnen Treibgut – vom Schwemmholz bis zur Dixi-Toilette – aus dem Strom fischen.“ Ein Wert, der zeigt: Hier wird nicht nur Strom erzeugt, sondern auch tagtäglich Umweltarbeit geleistet.
Ausnahmezustand nach Hochwasser
Besonders in Altenwörth war nach dem September-Hochwasser Ausnahmezustand. Doch jedes Mal, wenn die Wehrfelder geöffnet werden, rauscht das Wasser ungebremst durch – und mit ihm Baumstämme, Äste, Müllberge – 1100 Tonnen waren es im Vorjahr. Kaum ist der Aufstau aber wiederhergestellt, beginnt der Knochenjob: Rund um die Uhr kämpfen die Mitarbeiter mit einem 80-Tonnen-Schwimmkran gegen die braune Flut aus Treibgut. „Ohne uns würde alles im Meer landen. Und sich als Mikroplastik in Fischen anreichern.“
Spuren des Klimawandels
Den Müll-Rekord hält übrigens das Kraftwerk Wallsee-Mitterkirchen (OÖ) mit 1500 Tonnen. Doch die Gesamtmenge im weiten Land zeigt, wie stark die Extremwetter zugeschlagen haben. Umwelturgestein Helmut Belanyecz aus Fischamend: „Der Klimawandel hinterlässt seine Spuren – und der Donau den Dreck. Zum Glück gibt es diese Stahlkämme, die aufräumen.“
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