Vor seiner Italien-Reise wird Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) noch einen Brief aus Tirol erhalten – und zwar vom Transitforum Austria. Mit dem Betreff: Slotsystem. Für selbiges soll Stocker ja bei seiner Kollegin Giorgia Meloni im Zusammenhang mit dem Transit werben.
„Das Slotsystem ist kein Gulasch, welches mit jedem Aufwärmen besser wird. Es ist viel mehr der versteckte Versuch, den Lkw-Verkehr über den Brenner noch zu steigern“, ist Fritz Gurgiser überzeugt. In seinen Augen ist es einfach beschämend, dem Bundeskanzler das Slotsystem zum „Ansprechen bei der italienischen Ministerpräsidentin Meloni unterzujubeln“, welches bei sachlicher Betrachtung keine taugliche Möglichkeit darstellt, die vielfältigen Belastungen durch den Lkw-Transit auf und an der 375 Kilometer langen Alpenkonventionsstrecke Rosenheim-Verona zu reduzieren.
Der Lkw-Verkehr wird zwar entzerrt, aber am Ende mehr. Und die Wettbewerbsverzerrung zur Bahn wird noch größer.
Fritz Gurgiser
„Viel besser sollte man ihn auf das Vorziehen der neuen EU-Grenzwerte für NO2 und Feinstäube einschwören“, fordert Gurgiser. Denn das Slotsystem würde zu einer zusätzlichen Verschlechterung der Luftqualität und mehr Lärm führen. Warum? „Der Lkw-Verkehr wird zwar entzerrt, aber am Ende mehr. Und die Wettbewerbsverzerrung zur Bahn wird noch größer“, so Gurgisers Befund.
„Straße wird attraktiver, Bahn schlechter“
Und noch ein Wort zum Brenner Basistunnel: „Die Tunnelbauer kritisieren wir nicht, sie übernehmen lediglich ihre Tunnelaufträge mit bestem Wissensstand. Fakt ist aber, dass dadurch kein einziger Lkw jemals verlagert wird. Und zwar so lange, so lange die politischen Finanziers der Tunnelbauer dieselben sind, welche die Straße bewusst billig, attraktiv und im Wettbewerb besser als die Schiene gestalten. Die ,Slotterei’ ist daher ein weiterer Versuch, die Straße attraktiver und die Bahn schlechter zu stellen“, so Gurgiser.
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