Von Stein getroffen

Verletzte Alpinistin musste in Felswand biwakieren

Kärnten
29.06.2021 22:04

Eine Nacht im Notbiwak verbrachten zwei Bergsteiger aus Tschechien im Bereich des Großglockners. Beim Abseilen von der Hofmannspitze, dem mit 3722 Metern Höhe vierthöchsten Berg Österreichs, wurde eine 28-jährige Bergsteigerin von einem Stein am Oberschenkel verletzt. Weil eine Bergung sofort nicht möglich war, rieten die Retter den beiden, am Berg bis zum nächsten Tag auf Hilfe zu warten.

Montagfrüh stiegen die beiden Alpinisten von der Stüdlhütte oberhalb von Kals (Osttirol) zu einer Klettertour auf die Hofmannspitze auf. Nachdem sie am Nachmittag den Gipfel erreichten setzte laut Alpinpolizei Nebel ein und die beiden Tschechen beschlossen, die Tour abzubrechen. „Für den Rückweg wählten die beiden jedoch nicht die Aufstiegsroute, sondern seilten sich über die Südseite der Hofmannspitze ab“, so ein Alpinpolizist.

Doch plötzlich löste sich oberhalb der 28-Jährigen ein Stein und traf diese am linken Oberschenkel. Die Alpinistin verlor dabei die Kontrolle über das Abseilgerät, rutschte ab, blieb nach 15 Metern im Seil hängen und prallte gegen die Felswand. Laut Polizei versuchte die Frau trotz starker Schmerzen noch weiter abzusteigen, was jedoch nach rund einhundert Metern aufgrund des schwierigen Geländes scheiterte.

Die 28-Jährige und ihr 33-jähriger Kletterpartner schlugen daraufhin beim Wirten der Stüdlhütte Alarm, der sofort die Bergrettung verständigte. Die Kameraden der Bergrettung Kals nahmen Kontakt mit den zwei Bergsteigern auf und beschlossen gemeinsam, dass die beiden Tschechen sich ein Notbiwak einrichten sollen und am nächsten Tag mit dem Notarzthubschrauber geborgen werden.

 Dienstag konnten die beiden schließlich vom Rettunghubschrauber geborgen werden. Die verletzte 28-jährige wurde ins Krankenhaus Lienz geflogen.

Im Einsatz standen ein Alpinpolizist, fünf Bergretter der Bergrettung Kals, ein Notarzthubschrauber sowie der Polizeihubschrauber Libelle Tirol.

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