WM-Sieger Verstappen?

Hermans: „Dann ist die Hölle los!“

Steiermark
27.06.2021 20:00

Dieser Mann färbt die grüne Mark und den Red Bull Ring orange: Wie Roger Hermans Spielberg zum Heimspiel für Max Verstappen macht, erzählte er dem Red Bulletin im Interview.

„The Red Bulletin“:Sie machen Merchandising und organisieren Fan-Reisen für Max Verstappen. Wie kam das zustande?
Roger Hermans: Bereits vor 31 Jahren habe ich Merchandising für Jos Verstappen gemacht. Sticker, Aufnäher, T-Shirts oder Fahnen für „Jos the Boss.“ Es war die Zeit vor dem Internet, so kam ich in Kontakt mit zwei Jungs, die alle drei Monate ein Jos-Fan-Heft herausgegeben haben. So bin ich reingewachsen in die Verstappen-Welt. Irgendwann war da der kleine Max an der Seite von Jos und die beiden haben als Vater-Sohn-Duo die Kart-Welt aufgemischt.

Ahnten Sie gleich, dass der Junge etwas Besonderes sein könnte?
Es war beim F3-Rennen in Zandvoort. Da habe ich den Vorschlag gemacht, Merchandising für Max zu machen. Viel zu früh, hieß es. Doch ich sah die bekannten Fans von Jos mit ihren zehnjährigen Söhnen im Schlepptau. Mir war klar, dass hier die künftigen Max-Fans kamen. Ein paar Monate später war Max tatsächlich bereits in der F1 und das Ding hob so richtig ab.

Heißt was?
Durch das Internet versenden wir heute Merchandising-Artikel in die ganze Welt. Allein dafür beschäftige ich 25 Menschen. Vor vier Jahren habe ich den ersten Fan-Shop in Swalmen an der deutschen Grenze eröffnet, letztes Jahr einen zweiten. Und seit drei Jahren gibt es Verstappen Travel.

Wie funktioniert das?
Wir verkaufen die GP-Tickets und versüßen sie mit Goodies. Bei Anreise und Unterkunft unterstützen wir die Gäste, aber wir bieten keine Gesamt-Packages an.

Warum das?
Wir sind zu Gast hier. Wir wollen keine rein holländischen Campingplätze oder Tribünen, auf denen 5.000 Orange bei Bier und Frikadellen hocken. Fans sollen sich durchmischen und etwas von der Kultur des Gastlandes mitbekommen, etwa Bratwurst mit Sauerkraut und lokalem Bier genießen.

Welche Rennen steuert Max Verstappen Travel an?
Spielberg, Budapest, Zandvoort und Spa Francorchamps.

Wenn man sich umblickt reisen viele Fans tatsächlich ganz klassisch mit dem Wohnwagen an, korrekt?
Stimmt. Und es sind 1.200 Kilometer bis Spielberg. Das nehmen sie nur auf sich, weil es hier so perfekt organisiert ist. Die Duschen gepflegt. Die Bauern, die die Wiesen zur Verfügung stellen, korrekt. So gut wie in Spielberg läuft es nirgends in Europa. Und so nahe an der Strecke wie in Spielberg kann man sonst nirgends kampieren.

Wie viele holländische Zuschauer dürfen wir kommendes Wochenende für den GP von Österreich erwarten?
Allein Max Verstappen Travel hat 15.000 Tickets verkauft. Die orange Familie füllt drei Tribünen und macht die Steiermark ein kleines bisschen orange.

Wie organisiert man das?
Wir haben drei Trailer an der Strecke, an denen die Fans ihre Tickets und ihr Merchandising abholen: T-Shirt, Rucksack, Schlüsselband und Ticket-Holder. Vorab beraten wir die Kunden, welcher Campingplatz für sie ideal ist: Halligalli: Camping rot. Eher Ruhe: gelb. Ticket auf der Nord-Tribüne: Camping pink. Alle Gäste bekommen die Adresse des Tourismusverbandes. Wir animieren sie, nach dem GP noch länger in der Region zu bleiben.

Buchen bei Ihnen nur Camper?
Aber nein! Manche kommen auch mit dem Privatjet. Für sie organisieren wir den Transport von Graz und wieder retour.

Haben Fans eine Chance, Max persönlich zu treffen?
Während des Renn-Wochenendes leider nicht. Aber wir verlosen unter allen, die bei Max Verstappen Travel gebucht haben, tolle Goodies: Overalls, Rennschuhe, Handtücher oder Handschuhe.

Was passiert in Holland, wenn Max dieses Jahr Weltmeister wird?
Dann ist die Hölle los. Die Hölle!Max steuert auf den „Heimsieg“ zu.

Ist er bereits der populärste niederländische Sportler?
Ja, und zwar mit riesengroßem Abstand. Allein auf Instagram hat er 4,9 Millionen Follower.

Wer kommt nach ihm?
Keine Ahnung.

Werner Jessner, The Red Bulletin

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