Die Mitarbeiter und sogar die Personalvertreter wollen nur anonym erzählen, aus Angst vor dienstrechtlichen Konsequenzen. Ihre Geschichte ist unabhängig von einander aber überall gleich: Patienten warten (bei nicht lebensgefährlichen Symptomen) bis zu zwei Stunden auf den Rettungswagen.
Selbst bei Notfällen könne es im Extremfall bis zu einer halben Stunde dauern. Es gebe zu wenige Notärzte, viel zu wenige Sanitäter, zu wenige Rettungsstationen. Regelmäßig müssen Einsatzfahrzeuge aus Niederösterreich in Wien aushelfen. Jüngst musste bei einem Verkehrsunfall auf der Tangente sogar der Hubschrauber aus Wiener Neustadt anrücken. „Jeden Tag sind 40 Einsätze offen. Das heißt, Patienten müssen warten, bis ein Rettungswagen frei wird“, so ein Sprecher der unabhängigen Gewerkschaft KIV.
Aufgrund der Hitzewelle gibt es derzeit knapp 1200 Einsätze täglich, bestätigt Corina Had von der Berufsrettung Wien. Aber: „Auch zu Spitzenzeiten ist es möglich, dass die Rettungsmittel in durchschnittlich 8 bis 12 Minuten bei Patienten mit lebensbedrohlichen Notfällen eintreffen“, so Had. In weniger dringenden Fällen kann es länger dauern.
Die „Taxi-Fahrten“ ins Spital bei kleineren Wehwehchen sind auch den Personalvertretern ein Dorn im Auge. In solchen Fällen ist man beim Hausarzt oder beim Ärztefunkdienst (141) oft besser bedient.
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