Anpacken in der Hitze

Wer im Freien arbeitet, der schwitzt momentan

Tirol
24.06.2021 12:00

Nicht jeder kann die heißen Tage in klimatisierten Räumen oder am Pool verbringen. Einige Berufsgruppen sind der Hitze gnadenlos ausgesetzt. Bauarbeiter, Fiaker und Landwirte haben gelernt, mit den Temperaturen umzugehen.

Erich Troyer und Pawel Moczynski sind auf einem Innsbrucker Hausdach mit Flämmarbeiten beschäftigt. Die Temperatur: Doppelt so hoch wie am Boden. „Vier bis fünf Liter am Tag trinke ich schon“, sagt Erich Troyer. Und wenn auch das nichts mehr hilft? „Zwischendurch gehe ich mal eine Etage tiefer, in den Schatten“, erklärt er. Leichte Kopfschmerzen und Schwindel seien erste Anzeichen dafür, dass man eine Pause braucht. Auf die Kollegen achtet man ebenfalls.

Pawel Moczynski und sein Kollege sind bei der Arbeit am Dach stark vom Wetter abhängig. (Bild: Birbaumer Christof)
Pawel Moczynski und sein Kollege sind bei der Arbeit am Dach stark vom Wetter abhängig.

Teilweise ist es aber auch das Baumaterial, das nicht mehr mitspielt, wie Troyers Chef Christian Auer erklärt. „Irgendwann bleibt man auf der Bitumenbahn kleben, weil sie zu heiß wird. Dann weißt du, du hast zu lange gearbeitet.“ Während Auers Leute am Land oft schon um 4.30 Uhr auf die Baustellen fahren, um zu Mittag fertig zu sein, herrscht in der Stadt dafür kein Verständnis. „Wenn man vor sieben anfängt, hat man die Polizei da“, schildert er. Der Chef betont aber, dass es dem Personal trotzdem freisteht, bei den aktuellen Temperaturen früher Schluss zu machen.

Genügend Wasser für Mensch und Tier
Asphaltstraßen strahlen enorme Hitze zurück. Umso wichtiger ist es, dass jene, die darauf unterwegs sind, gut gegen die Hitze gerüstet sind. Fiaker Gaspar Zoltan achtet darauf, dass er und seine Stute Nina genug trinken – er aus seiner Wasserflasche, Nina aus einem Eimer, den ihr Kutscher immer dabei hat. „Wir warten im Schatten auf Kundschaft“, erzählt Zoltan.

Gaspar Zoltan und Stute Nina bewahren in der städtischen Hitze durch genug Wasser einen kühlen Kopf. (Bild: Birbaumer Christof)
Gaspar Zoltan und Stute Nina bewahren in der städtischen Hitze durch genug Wasser einen kühlen Kopf.

Siesta bei den Gemüsebauern
Nach Schatten kann man auf den Gemüsefeldern von Landwirt Romed Giner aus Thaur lange suchen. Daher achtet auch er darauf, dass seine Erntehelfer genügend Wasser trinken und stets eine Kopfbedeckung tragen. Außerdem hat er eine bewährte Taktik für seinen Betrieb entdeckt: „Wir machen Siesta“, erklärt Giner. Um die Mittagszeit haben seine Arbeiter einige Stunden frei. Wer sich im Schwimmbad abkühlen will, der bekommt die Eintrittskarten bezahlt.

Bei diesem Wetter brauchen Romed Giners Salatpflanzen besonders viel Pflege: Nur morgens oder abends wird bewässert. (Bild: Birbaumer Christof)
Bei diesem Wetter brauchen Romed Giners Salatpflanzen besonders viel Pflege: Nur morgens oder abends wird bewässert.

Auch die Pflanzen sind bei diesen Temperaturen großen Strapazen ausgesetzt. Bewässert werden sollten sie nur in der Früh und am Abend. „Sonst verdampft das Wasser zu schnell und kommt nicht zu den Wurzeln“, erklärt der Landwirt.

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