Es nieselt, war dunkel, die Straße nass und am Rücksitz zwei Kinder: Trotzdem raste eine Steirerin mit über 90 km/h durch das Ortsgebiet und rammte einen Fußgänger. Drei Monate kämpfte der 61-Jährige ums Überleben, ehe er verstarb. Am Dienstag wurde die 33-jährige Lenkerin in Graz verurteilt.
„Es geht mir schlecht. Ich trau mich gar nicht mehr, in der Nacht zu fahren.“ Die zweifache Mutter schluchzt. Die 33-Jährige wirkt ziemlich mitgenommen. Sie war auch in psychologischer Behandlung. Am 1. März des Vorjahres hat die Autolenkerin im Ortsgebiet von Köflach bei Dunkelheit, Nieselregen und schlechter Sicht einen Fußgänger übersehen, der die Landesstraße überquerte. Der Mann ist an seinen schweren Verletzungen letztlich gestorben.
Der Sachverständige hat dann die Fahrgeschwindigkeit mit 91 km/h berechnet - im 50er. „Ein Wahnsinn bei den Verhältnissen, mit der Familie im Auto. Unverantwortlich“, ist Richterin Julia Riffel fassungslos. Das Fahrzeug war ein Totalschaden. „Ihr Kinder hätten tot sein können.“
Die schlimmste Strafe ist ohnehin, dass Sie ein Menschenleben auf dem Gewissen haben
Richterin Julia Riffel
Warum sie so schnell gefahren ist, weiß die 33-Jährige nicht mehr. „Normal fahre ich nicht so schnell!“ Ihr Verteidiger betont, wie sehr ihr alles zu Herzen gegangen sei. „Sie würde es gerne rückgängig machen.“ Geht aber nicht. Das Urteil: 3600 Euro Geldstrafe und sechs Monate Haft auf Bewährung. Der Verteidiger bat um Bedenkzeit, das Urteil ist somit nicht rechtskräftig.
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