Nach seinem gescheiterten Versuch, die Nominierung für die europäische Olympia-Qualifikation per einstweilige Verfügung durchzusetzen, droht eine neue Runde im Konflikt von Boxer Marcel Rumpler mit dem österreichischen Verband. Sein Anwalt bereitet eine Schadenersatzklage gegenüber dem Boxverband (ÖBV) und dem Österreichischen Olympischen Komitee (ÖOC) vor. Sein Fortkommen sei erheblich erschwert und sein Ruf „gezielt beeinträchtigt“ worden, so der Standpunkt des Sportlers.
Ende Mai hatte das Bezirksgericht Wien-Donaustadt Rumplers Antrag auf eine einstweilige Verfügung abgelehnt. In der Begründung wurde unter anderem festgehalten, dass Rumpler „aufgrund von Unstimmigkeiten mit dem ÖBV bzw. aus Unzufriedenheit mit dem System des Boxsports in Österreich“ die Kooperation vermieden und angemessene Anmeldeformalitäten nicht erledigt habe. Das Quali-Turnier in Paris fand von 4. bis 8. Juni statt, aus Österreich waren letztlich keine Sportler vertreten.
Zum Stichwort Anmeldeformalitäten verwies Sportanwalt Klaus Reisinger darauf, dass der ÖBV speziell darauf beharrt habe, dass sich Rumpler einem Disziplinarverfahren zu stellen habe. Die Verbandsführung habe es bis dato jedoch nicht geschafft, dieses zu eröffnen. „Das stärkt natürlich die Position meines Mandanten“, sagte Reisinger. „Er ist nach wie vor Mitglied des Nationalteams und hat als solches alle Rechte, die einem Sportler damit zustehen.“ Bis die Schadenersatzklage bei einem ordentlichen Gericht eingebracht werden kann, laufen aber noch lange interne Fristen.
Krach mit Nationaltrainer Nader
Hintergrund der Causa ist, dass Rumpler sowie Deshire Kurtaj und Umar Dzambekov sich mit dem ÖBV und Nationaltrainer Daniel Nader verkracht hatten. Sie werfen Nader unter anderem Mobbing, Sexismus und finanzielle Malversationen vor. Reisinger vertritt Kurtaj auch in mittlerweile mehreren bei Gericht anhängigen Streitsachen, nachdem sie von Nader geklagt worden war. Versuche, sich zu einigen, sind bis jetzt gescheitert.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.