Schon komisch: Der Kalender sagt, wir schreiben den 11. Juni 2021. Und doch ist es der Tag, an dem gestern die Fußball-Europameisterschaft 2020 (!) angepfiffen wurde. Schon komisch: Im Olympiastadion von Rom, in dem das erste Spiel dieser EURO ausgetragen wird, hätten 70.000 Besucher Platz. Aber nur alle paar Reihen sitzen ein paar Hansln. Pardon, gegendert hieße es wohl korrekt: Hansl*n oder HanslIn. Genau genommen sind es 16.000. Und anstelle eines sonst bei Eröffnungen von Fußball-Welt- oder Europameisterschaften üblichen Show-Zirkusses bekommen wir ein Hologramm von U2-Star Bono zu sehen. Und besonders schmerzlich: Pseudo-Klassiker Andrea Bocelli schmettert, nein trällert, (vielleicht sogar Playback) „Nessun dorma“. Und weckt schmerzlich Erinnerungen an das legendäre erste Konzert der „Drei Tenöre“ Pavarotti-Carreras-Domingo zum Abschluss der Fußball-WM 1990 in Rom. Und schon komisch: Das erste Tor dieser EURO schießt im Spiel Italiens gegen die Türkei ein Türke - aber Italien führt 1:0 - als Profiteur eines Eigentores von Demiral. Schon komisch: Normalerweise bekommt man bei Auftaktspielen zu Turnieren wenig Fußball und noch weniger Tore zu sehen. Gestern kurz vor 23 Uhr endete das Spiel 3:0 - für die sonst für alles andere nur nicht für Torreigen bekannte „Squada Azzurra“. Wäre lustig, wenn dieser trefferreiche Auftakt ein gutes Omen für eine torreiche EM wäre!
Fallen wir wieder in alle alten Muster zurück? Oder wird die Welt nach Corona eine bessere? Der Zukunftsforscher Tristan Horx macht Hoffnung darauf, dass sich manches zum Besseren verändert hat - und zwar dauerhaft, oder wie man neudeutsch lieber sagt: nachhaltig. Bei den Österreichern, davon ist er überzeugt, hätte die Besinnung auf Regionalität und Nachhaltigkeit deutlich zugenommen, auch habe man die Vorteile des Lebens auf dem Land besser erkannt. Und in Sachen Digitalisierung hätten wir auch Fortschritte gemacht. Na, dann sind wir einmal gespannt, was wirklich von den positiven Corona-Effekten bleibt!
Einen schönen Tag!
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