Risiko sinkt um 23%

Früher aufstehen verringert Depressionen

Leben
07.06.2021 08:39

Morgenstund hat tatsächlich Gold im Mund! Eine aktuelle Studie der US-Universität Colorado Boulder fand heraus, dass das Risiko, an Depressionen zu erkranken, um 23 Prozent sinkt, wenn man morgens lediglich 60 Minuten früher aufsteht.

Forscher hatten die anonymisierten Krankenakten von knapp 840.000 Erwachsenen danach analysiert, ob diese an Depressionen litten. Dazu hatten alle Testpersonen einen Fragebogen zu ihren Schlafgewohnheiten ausgefüllt.
Das Resultat: Das Team von Studienleiterin Celine Vetter konnte einen wissenschaftlichen Zusammenhang zwischen späterem Aufstehen und schweren depressiven Leiden nachweisen.

Vetter glaubt, dass Tageslicht und dessen Auswirkungen auf die Hormone der Hauptgrund sein könnten. Bei „Nachteulen“, die erst um 1 Uhr ins Bett gingen und um 8 Uhr aufstanden, stieg das Depressionsrisiko im Vergleich zum Durchschnittswert (23 Uhr bis 6 Uhr) sogar um 40 Prozent.

Corona-Krise wirkt sich auf Psyche aus
Mit immer längerer Dauer der Covid-19-Pandemie haben in Österreich die psychischen Symptome der Menschen stark zugenommen. Die Häufigkeit von depressiven Erscheinungen hat sich sogar von rund fünf auf etwa 25 Prozent verfünffacht. Im österreichischen Depressionsbericht wurden 6,8 Prozent der Frauen und 6,3 Prozent der Männer als unter depressiven Symptomen leidend klassifiziert. Bei den Kinder- und Jugendlichen lag die Häufigkeit bei 2,9 Prozent.

Angstzustände nahmen zu
Die Rate der Personen mit Angstzuständen stieg von fünf Prozent vor Covid-19 auf etwa 18 Prozent im April 2020 (September: etwa stabil mit rund 15 Prozent) und erreichte etwa 23 Prozent um den Jahreswechsel. Die Häufigkeit von Schlafstörungen zeigte eine Zunahme auf mehr als das Doppelte: etwa sieben Prozent vor der Pandemie auf etwa 15 Prozent im April 2020, dann etwa gleich im September und schließlich ein weiterer kleinerer Anstieg zum Jahreswechsel.

Jugendliche leiden am meisten
Von den depressiven Störungen sind besonders Jugendliche betroffen. Sie leiden an den psychischen Auswirkungen der Pandemie offenbar am meisten, so Christoph Pieh vom Department für Psychotherapie der Donau-Universität Krems. Im Dezember 2020 bzw. Im Jänner 2021 berichteten rund 50 Prozent der 18- bis 24-Jährigen bei Beantwortung wissenschaftlich fundierter Fragenkataloge von depressiven Symptomen, 34 Prozent von Angstsymptomen und 24 Prozent von Schlafstörungen.

Kronen Zeitung/krone.at

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(Bild: kmm)



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