Wirtschaftlich kam Salzburg gar nicht gut durch die Krise. Das Land Salzburg beziffert den finanziellen Schaden mit 221 Millionen Euro. Umso mehr überraschen die Bonuszahlungen an Top-Manager von Unternehmen mit Landesbeteiligung im Krisenjahr 2020, wie eine Anfrage des SPÖ-Landtagsklubs an Finanzreferent Christian Stöckl zeigt.
So gingen im Vorjahr 186.800 Euro an die Salzburg AG Vorstände. Die Geschäftsführerin des krisengebeutelten Flughafens, Bettina Ganghofer, erhielt 42.000 Euro zusätzlich zu ihrem Jahresgehalt. Der Bonus für Landeskliniken-Chef Paul Sungler fiel mit 55.300 Euro etwas höher aus. Auch für Salzburger Land Tourismus Geschäftsführer Leo Bauernberger gab es ein „Zuckerl“: 26.600 Euro für eine nicht ganz versemmelte Sommer-Saison. Bonus-Zahlungen gingen zudem an die Geschäftsführer von Salzburger Verkehrsverbund (Allegra Frommer: 17.400 Euro), Zoo Salzburg (Sabine Grebner: 15.600 Euro), SISTEC Infrastruktur Errichtungsgesellschaft (Gerhard Ehgartner: 12.100 Euro) oder auch das Innovationsservice ITG (Walter Haas: 12.000 Euro) – um nur einige Beispiele zu nennen. Laut Land Salzburg beziehen sich die Boni - bis auf jene der Salzburg AG - noch auf das Geschäftsjahr 2019.
Doch auch die Mitarbeiter gingen nicht leer aus. Rund 6,1 Millionen Euro wurden im Jahr 2020 an 1690 Salzburg AG Mitarbeiter verteilt. Insgesamt 84.000 Euro gingen an nur drei Mitarbeiter des Flughafens.
Wer einheitliche Kriterien bei der Bonus-Vergabe erwartet, wird enttäuscht. Zwar gab es im Jänner 2019 einen entsprechenden Antrag im Landtag, an einem übergeordneten Kriterienkatalog für alle Beteiligungsunternehmen wird aber noch gearbeitet. Bis dahin richten sich die Bonuszahlungen nach vertraglich fixierten Jahreszielen oder dem Ermessen der Geschäftsführer.
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