Die Aufregung um den grenznahen Schrottmeiler von Krško reißt nicht ab. Mehr als 39.000 Menschen haben bereits die Gefahr erkannt und die Petition zur Abschaltung des slowenischen AKW unterschrieben. Eine heimische Studie zu Atomkraftplänen in Ungarn identifiziert jetzt eine weitere „strahlende“ Bombe. Das AKW Paks soll - mitten in einem Erdbebengebiet - noch erweitert werden.
Österreich ist umgeben von Atomkraft. Rund 260 Kilometer entfernt von Graz lauert die nächste Gefahr. Zu diesem Schluss ist nun auch offiziell eine heimische Studie gekommen, die das Umweltministerium in Auftrag gegeben und das Umweltbundesamt (UBA) koordiniert hat. Darin geht es um das ungarische AKW Paks - und die Pläne, zu den vier bestehenden Reaktoren noch zwei weitere zu errichten.
Dem erteilt das österreichische Gutachten eine klare Absage: „Die Möglichkeit des Auftretens einer dauerhaften Oberflächenverschiebung am Standort Paks II kann durch wissenschaftliche Belege nicht zuverlässig ausgeschlossen werden. Der Standort Paks II sollte daher als ungeeignet angesehen werden“, heißt es darin etwa.
„Die ungarischen Behörden sehen hier über ihre eigenen Regeln hinweg“, wird Franz Meister vom Umweltbundesamt deutlicher. Denn: „Ein Standort wäre demnach nur genehmigungsfähig, wenn es dort in den letzten 100.000 Jahren kein Erdbeben, das oberflächenverändernd war, gegeben hat.“
Jetzt Einspruch erheben, wo es noch möglich ist
In Paks ist das nicht der Fall. Neue Grabungen haben gezeigt, dass es Brüche gibt, „die das Potenzial haben, die Erdoberfläche zu versetzen.“ Die österreichische Studie wurde nun an die Ungarn übermittelt. Die Umweltverträglichkeitsprüfung, bei der internationale Stellungnahmen möglich gewesen wären, ist allerdings schon längst über die Bühne gegangen.
Für Krško ist jene Prüfung nun im Gange. Noch kann Druck gemacht werden - etwa mit einer erfolgreichen Petition.
Online-Petition von Global 2000 hier unterzeichnen.
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