Prachtstücke

„Gold der Erzbischöfe“ Salzburgs in Graz zu Gast

Salzburg
28.04.2021 19:30
Es sind 140 Pracht-Münzen in Gold, die in Graz ausgestellt sind: 90 aus der Sammlung von Salzburger Münzen des Bankhauses Spängler der fürstbischöflichen Landesherren und 50 des Universalmuseums Joanneum. Sie sind nun bis 31. Oktober in Schloss Eggenberg zu bewundern.

Mit Münzsammlungen verhält es sich für den durchschnittlichen Museumsbesucher wohl wie mit Briefmarken – in der präsentierten Fülle fordern sie das Aufnahmevermögen des Museumsgastes. In der neuen Schau „Das Gold der Erzbischöfe“ des Münzkabinetts des Universalmuseums Joanneum (UMJ) in Schloss Eggenberg und der Sammlung von Salzburger Münzen des Bankhauses Spängler konzentriert man sich auf 140 Prachtstücke in Gold, 90 aus Spänglerschen Beständen und 50 des UMJ.

Ganz seltene Stücke dabei
Gezeigt werden Prägungen in Gold der fürstbischöflichen Salzburger Landesherren, von Erzbischof Leonhard von Keutschach (1495-1519) bis Erzbischof Hieronymus Graf Colloredo (1772-1803), dem letzten der geistlichen Landesherren, deren Herrschaft Napoleon Bonaparte ein Ende bereitete. Darunter sind seltene Stücke wie eine Sedisvakanz-Münze aus den Jahren 1771-72, als der Sitz des Salzburger Erzbischofs unbesetzt war. Trugen alle vorherigen und nachmaligen Münzen am Avers das Porträt des jeweiligen Erzbischofs, so behalf man sich in den zwei Jahren ohne Landesoberhaupt mit dem Landespatron Salzburgs, des Heiligen Rupert. Revers ist auf dem zwanzigfachen Dukaten das Wappen des Salzburger Domkapitels geprägt.

Zahlungsmittel und Geschenke für „klein Motzartl“

Kleinere Goldmünzen dienten als Zahlungsmittel, die großen Mehrfachdukaten verwendeten die Erzbischöfe als prunkvolle Geschenke, praktisch wie Ordensverleihungen. Erzbischof Sigismund III. erwähnte 1767 die Übergabe eines zwölffachen Dukatens an den „klein Motzartl wegen Componirung der Musig zu einem Oratorio“.

Normalerweise im Salzburger Bankhaus aufbewahrt
Die Sammlung Spängler ist normalerweise im Salzburger Bankhaus aufbewahrt, „wie ein Notgroschen“, sagte Heinrich Spängler, Aufsichtsratsvorsitzender des Bankhauses, ohne eine Miene zu verziehen. In der Steiermark sind sie zum ersten Mal zu sehen, zuvor waren sie Teile von Ausstellungen in Linz, im KHM in Wien und in Salzburg. Laut Spängler sei man in Graz seit 2017 mit einer Filiale vertreten. Damit knüpfe man an alte Beziehungen an: Einer der Vorfahren, der Salzburger Tuch- und Seidenhändler Franz Anton Spängler (1705-1784), hatte in Graz eine Niederlassung.

Auch Gemälde und Münzwaagen zu sehen
Die Schau ist bis 31. Oktober zu sehen, gezeigt werden neben Dokumenten und Raritäten aus der numismatischen Literatur auch Gemälde sowie Münzwaagen und -gewichte. Dazu werden Währungssysteme und Münzkurse des 18. Jahrhunderts erläutert.

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