Nach geplatztem Deal

Graz-Reininghaus: Ist das Öko-Viertel nun in Gefahr?

Steiermark
12.01.2011 12:30
Dass ein Investor der Stadt Graz die Reininghausgründe vor der Nase wegschnappte, hat Bürgermeister Nagl äußerlich mit Gleichmut zur Kenntnis genommen. Man konnte doch glatt meinen, er sei gegen den Ankauf gewesen. Reiner Pragmatismus? Oder macht es am Ende tatsächlich keinen Unterschied?

Dass nun entgegen aller Erwartungen doch nicht die Stadt als Käufer zum Zug kam, wollte Bürgermeister Nagl (ÖVP) am Montag nicht als Niederlage werten. Im Gegenteil, er sei sogar froh, dass die Stadt kein Geld in die Hand nehmen müsse.

Vor wenigen Tagen hörte sich das noch anders an: Sein Parteifreund Gerhard Rüsch hatte bis zuletzt vehement auf den Deal gedrängt. Er vertrat die Meinung, dass man "nicht wirklich" bestimmen könne, was wo gebaut wird, wenn man die Reininghausgründe nicht zunächst kauft.

Stadtbaudirektor: Einflussmöglichkeiten ausreichend
Aus der Traum von einem Viertel ohne Emissionen? Aus der Traum von einem zweiten Stadtpark? Stadtbaudirektor Bertram Werle hatte sich stets gegen einen Ankauf ausgesprochen und darauf hingewiesen, dass die Einflussmöglichkeiten der Stadt (Flächenwidmungsplan, Bebauungsplan) aus seiner Sicht ausreichend seien. Und: Der Investor hat im Rahmen der Pressekonferenz am Montag im Bürgermeisteramt beteuert, sich an das Stadtteilentwicklungskonzept halten zu wollen.

Verpflichtet ist er dazu zwar nicht, die Stadt hat jedoch ein Ass im Ärmel: Die Gründe sind derzeit als Gewerbegebiet ausgewiesen. Im Klartext: Ohne Umwidmung kein neuer Stadtteil - und kein gutes Geschäft für Douglas Fernando (im Bild links mit Bürgermeister Nagl) und die Petruswerke.

von Ernst Grabenwarter, "Steirerkrone"

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