International nur noch zweitklassig? In der Europa League nicht in den Top 8, jetzt droht deutschem Fußball auch in der Königsklasse im Halbfinale nur Zuschauerrolle. Flick war nicht nur wegen 2:3 richtig sauer. Und jetzt muss der Trainer auch auf Schlüsselspieler Leon Goretzka verzichten.
"Mann Scheiße!“ Bayerns Trainer Hansi Flick war im ganzen Stadion zu hören. Er hüpfte wie ein Rumpelstilzchen durch seine Coachingzone. Die vergebenen Sitzer brachten ihn aus der Fassung. Aber auch bei den Spielern lagen beim 2:3 gegen Paris die Nerven blank – so brüllte in der 33. Minute auch Kapitän Kimmich sauer Richtung Bayern-Bank: „Wechselt aus, Mann! Wir sind schon fünf Minuten ein Mann weniger.“ Weil Goretzka angeschlagen nur noch über den Platz humpeln konnte, da fiel auch das 0:2.
Aufgrund der leeren Ränge war alles zu hören. Ja, in München liegen - nach dem Ende der Superserie (erste Pleite nach 19 Spielen in der Champions League) - die Nerven blank. Auf allen Ebenen. Vor dem Spiel bestätigte Sportvorstand Salihamidzic, dass der Vertrag mit Boateng im Sommer nicht verlängert werden würde. Was Trainer Hansi Flick sauer macht, er, darauf bei der Pressekonferenz angesprochen, süffisant meinte: „Ich muss hier professionell die Fragen beantworten. Ich muss aber nicht alles sagen. Ich muss auch ein bisschen schauspielen.“
Der Triple-Trainer erwartet sich bei der Kaderplanung mehr Mitspracherecht, er wollte ja auch David Alaba halten. Von Ruhe keine Spur. Aber so muss man jetzt in Paris das 2:3 vom Hinspiel noch drehen.
Nach 1997 nur Bayern
Aber noch nie stieg Bayern nach einer Heimpleite im Hinspiel in der Champions League noch auf. So droht dem deutschen Klub-Fußball international der Totalschaden, das vorzeitige Aus. Dortmund hielt sich in Manchester beim 1:2 zwar gut, gilt aber gegen City dennoch als Außenseiter. Die letzten Europacup-Titel – abgesehen von den Bayern natürlich – holten Dortmund und Schalke (UEFA-Cup) im Jahr 1997.
Kronen Zeitung
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