Immer noch gilt in vielen Gebirgsregionen in Salzburg Lawinenwarnstufe 4. „Heikel ist es vom Tennengebirge über den Hochkönig bis zu den Steinbergen sowie in den westlichen Hohen Tauern “, schildert Meteorologe Bernd Niedermoser vom Salzburger Lawinenwarndienst. Im Lauf der Woche soll sich die Situation jedoch entspannen. „Der Zenit ist seit Mittwoch erreicht. Die Gefahr wird in den kommenden Tagen weniger werden“, betont Niedermoser. Dennoch kein Grund zur Entwarnung, wie der Meteorologe meint: „Für Wintersportler wird es auch am Wochenende in steilen Bereichen noch zahlreiche Gefahrenstellen geben. Auch in Gebieten mit Warnstufe 3 kann es gefährlich sein.“
Bergrettung rüstet sich für Lawinen-Einsätze
Die Bergrettung rüstet sich bereits. „Es steht ein Wochenende mit Schönwetter bevor. Da kommt es meistens zu vielen Einsätzen“, so Sprecherin Maria Riedler. Bereits zu 45 Unfällen kam es heuer (Fremd- und Eigenrettung). „Das ist bereits überdurchschnittlich viel. Wir viele Lawinenunfälle in wenigen Wochen“, so Niedermoser. Die Pandemie ist laut ihm jedoch nicht der Grund dafür. „Wir hatten eine sehr ungünstige Wetterlage im Jänner.“ Riedler spricht von einem sehr „einsatzintensiven Monat“. Auch der bisher einzige tödliche Lawinen-Unfall ereignete sich im heurigen Jänner. Dabei erfasste ein Schneebrett einen Skitourengeher bei Gastein.
Lawinenexperte und Bergretter Klaus Wagenbichler ist Obmann der Lawinenkommission in Saalfelden, Fachreferent für Lawinenkunde und Vize-Landesleiter der Bergrettung. Er blickt zurück auf eine Saison mit „besonders viele Lawinenmeldungen“.
Herr Wagenbichler, inwieweit fordern Lawinenabgänge heuer die Bergrettung?
Was auffällt ist, dass heuer besonders viele Lawinenmeldungen abgegeben wurden. Das sehe ich jedoch als positiv. Die Leute machen sich mehr Gedanken.
Ist es also ein anderer Winter?
Ja. Es sind heuer viel mehr Menschen in der Natur unterwegs. Durch Corona bewegt sich ein Vielfaches an Menschen im alpinen Gelände. Das merkt man.
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