„Vergisst man nicht“

Bei Terrorattacke verletzt: Jetzt spricht Polizist

Wien
03.03.2021 06:00

Revierinspektor Stefan S. (30) liebt seinen Job in der Wiener Innenstadt. Die Terrornacht am 2. November des Vorjahres veränderte aber das Leben des Burgenländers von Grund auf. Als IS-Fanatiker Kujtim F. (20) im Ausgehviertel Bermudadreieck vier Menschen tötete, stellte sich ihm - wie Videos zeigen - auch der Polizist mutig entgegen. Das bezahlte der Beamte mit einem Oberschenkelschuss. Für ihren Kollegen sammelte die Justizwache nun 15.540 Euro. Bei der Scheckübergabe im Innenministerium sprach Stefan S. mit der „Krone“.

„Krone“: Wie geht es Ihnen vier Monate nach dem Terror?
Stefan S.: Ich bin noch nicht wieder dienstfähig und bin daher zu Hause - wie so viele in dieser Phase der Pandemie.

Denken Sie zurück: Was ging Ihnen durch den Kopf, als Sie merkten, es ist ernst?
Es ist eine Situation, die mir einfach nicht real erschien. Man beginnt, oft wiederholte, automatisierte Handgriffe und Techniken anzuwenden.

Als die Schüsse fielen, gingen Sie zu Boden. Beschreiben Sie die folgenden Minuten.
Meine Erinnerung ist sehr intensiv. Wichtig war mir eines: Habe ich durch die Abgabe der Schüsse aus meiner Dienstpistole Unbeteiligte verletzt?

Welche Folgen hatten die Schüsse?
Ich hatte ein Gespräch mit einem Psychologen und wurde sehr gut betreut. Ich stelle mich dem Erlebten, mein Blick ist nach vorne gerichtet.

Sind Sie schon an den Tatort zurückgekehrt?
Bisher nicht. Aber sobald ich einsatzfähig bin, werde ich das sicher tun.

Welchen Einfluss hat der Anschlag auf Ihr Leben?
Es war ein Einsatz, wie man ihn ein Leben lang nicht vergisst. Es wäre gelogen zu sagen, so etwas verändert einen nicht.

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