Maskenpflicht im Schlepper-Lkw! Keine Vorsichtsmaßnahme, sondern eine neue skrupellose Methode von Banden, um von ihren Kunden zusätzlich abzukassieren. Bis zu 50 Euro müssen Illegale pro Stück hinblättern. Und der Flüchtlingsstrom reißt trotz Pandemie nicht ab - wie die steigenden Asylantragszahlen im Vorjahr belegen.
„Die Pandemie hat die Migration nur im Wahrnehmungsfokus verdrängt, nicht in der Realität“, so Wolfgang Taucher, Leiter der Gruppe Asyl und Rückkehr im Innenministerium. Trotz Covid und Grenzkontrollen wurden vergangenes Jahr 14.192 Asylanträge gestellt - um 1306 mehr als 2019. Top drei Nationen: Syrer, Afghanen, Marokkaner.
Auch wenn die Abschiebungen pandemiebedingt deutlich eingeschränkt werden mussten, gingen 2020 immerhin noch 22 Charteroperationen über die Bühne. Auffallend: Mehr als die Hälfte (54 Prozent) der 4247 abgeschobenen Personen waren verurteilte Straftäter. Junge Männer, die meist durch Gewaltdelikte in Ungnade fielen.
Banden haben sich an die Covid-Situation angepasst.
Gerald Tatzgern vom Bundeskriminalamt
„Skrupellose Banden nutzen Covid-Angst“
Alarmierend sieht Gerald Tatzgern vom Bundeskriminalamt die Entwicklung in Sachen Schlepperkriminalität. „Banden haben sich an die Covid-Situation angepasst. Sie verbreiten unter den Flüchtlingen am Balkan Virusangst und drängen sie dazu, in ein sichereres Land zu reisen. So steigen bei uns derzeit auch die Aufgriffe.“
Ein noch skrupelloser Trend: Viele Banden nehmen ihre illegalen Passagiere nur mit, wenn sie FFP2-Masken tragen. Und die gibt es „kostengünstig“ beim Schlepper. Bis zu 50 Euro pro Stück müssen die Flüchtlinge dafür hinblättern.
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