Verdauungsstörungen

Bundesheer: „Dicke Luft“ durch Fertiggerichte?

Politik
19.02.2021 17:33

Einigen Soldaten dürften die vom Bundesheer kredenzten Fertiggerichte nicht wohl bekommen: Eine Befragung im Fliegerhorst Brumowski in Langenlebarn (NÖ) habe laut FPÖ gezeigt, dass zwei von drei Soldaten und Grundwehrdiener unter Symptomen wie Blähungen, Durchfall, Aufstoßen und sonstige Nebenwirkungen leiden würden. Die Partei kritisierte, dass die Menüs aus der Zentralküche in Wiener Neustadt „zu Tode gekocht, dann mit Stickstoff begast, anschließend in Plastik verpackt, Hunderte Kilometer transportiert“ werden - die derzeit im Verteidigungsministerium zuständige ÖVP hält dagegen.

Ein unangenehmes Problem schlägt offenbar vielen Soldaten auf den Magen. Die Fertiggerichte, die in der Zentralküche zubereitet und anschließend in Finalisierungsküchen wieder aufgewärmt werden, sollen für Ungemach in den Verdauungstrakten der Truppen sorgen.

Küche soll keine Rücksicht auf Unverträglichkeiten nehmen
Die Untersuchung in der größten Dienststelle Niederösterreichs habe laut FPÖ-Wehrsprecher Jürgen Handler ergeben, dass 43 Prozent der Befragten das Essen nicht gut vertragen würden. 69 Prozent beklagen die schon erwähnten Symptome, 61 Prozent gaben an, dass keine Rücksicht auf Unverträglichkeiten in den Finalisierungsküchen genommen werde.

„Das sind die wahren Zahlen, Daten und Fakten zur Zentralküche, die in allen Belangen versagt hat“, resümierte Handler. Er forderte regional eingekaufte und frisch zubereitete Speisen für die Soldaten. Die Transportlogistik sei zudem aufwendig, außerdem sollte jeder Standort eine autarken Sicherheitsinsel sein.

ÖVP: Handlers Parteikollege Kunasek schuld an Misere
Die ÖVP steht jedoch hinter dem System, mit dem man es schaffen würde, die Betriebskosten um 30 Prozent zu senken. Der Wehrsprecher der ÖVP, Friedrich Ofenauer, erinnerte in einer Aussendung, dass ein Parteikollege Handlers dieses System vorangetrieben und fixiert habe. Es sei der Ex-Verteidigungsminister Mario Kunasek gewesen, der dieses Problem eingebrockt habe.

Dessen Nachfolgerin Klaudia Tanner habe allerdings bereits Maßnahmen gesetzt, die Beschaffung erfolge „überwiegend regional und nachhaltig“. Außerdem würde das Essen sehr wohl schmecken: „Mehr als 80 Prozent der Soldatinnen und Soldaten finden, dass das Essen beim Bundesheer gut oder sehr gut ist“, erklärte Ofenauer.

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