Weil seine Hochleistungs-Grafikkarten immer öfter für das sogenannte Schürfen von Kryptowährungen verwendet werden und - zum Missfallen Abertausender Gamer - nicht zum Spielen, greift der US-Hersteller Nvidia jetzt durch: Eine Software zur neuen Grafikkarte GeForce RTX 3060 soll dafür sorgen, dass es sich mit dieser nur noch halb so effizient schürfen lässt. Zugleich will das Unternehmen professionellen Krypto-Schürfern künftig mit der neuen Produktserie CMP eine Alternative zu gewöhnlichen Gaming-Grafikkarten bieten.
Gamer beklagen bereits seit Monaten, dass Hochleistungs-Grafikkarten im Handel vergriffen oder nur zu überteuerten Preisen erhältlich sind. Wer etwa eine Desktop-Grafikkarte mit Geforce-RTX-3070-GPU kaufen will, zahlt laut Online-Preisvergleich mehr als 1100 Euro - und damit mehr als das Doppelte der Preisempfehlung von Hersteller Nvidia. Grund: Sogenannte Krypto-Miner kaufen die Geräte im großen Stil, um damit digitales Geld zu schürfen.
Neue GeForce RTX 3060 drosselt Ethereum-Mining
Nvidia will dem nun einen Riegel vorschieben - oder zumindest eine Bremse. In der ab 25. Februar verfügbaren GeForce RTX 3060 sind die Software-Treiber so konzipiert, dass sie laut Nvidia „bestimmte Attribute“ des Mining-Algorithmus für die Kryptowährung Ethereum erkennen und die sogenannte Hashrate, also die Effizienz, mit der nach dem digitalen Geld geschürft wird, um etwa 50 Prozent reduzieren. Dass ausgerechnet Ethereum beschränkt wird, begründet der Hersteller damit, dass die Kryptowährung „wahrscheinlich der Hauptnachfragetreiber für GPUs im Mining ist.“
Neue Produktlinie für Schürfer
Kunden, die mit ihrer Grafikkarte lieber digitales Geld schürfen anstatt damit zu spielen, will man dafür künftig im Gegenzug mit der neuen Produktlinie „CMP“ bedienen. CMP-Produkte - die keine Grafikleistung bieten - sollen über autorisierte Partner wie ASUS oder MSI erhältlich und für beste Mining-Leistung und -Effizienz optimiert sein. Sie erfüllten nicht die Spezifikationen, die für eine GeForce-GPU erforderlich seien, und hätten daher keinen Einfluss auf die Verfügbarkeit von GeForce-GPUs für Gamer, so Nvidia.
Den speziellen „Grafikkarten“ fehlen demnach etwa die Display-Ausgänge, was eine bessere Luftzirkulation beim Mining ermöglichen soll. CMPs haben außerdem eine niedrigere Spitzenkernspannung und -frequenz, was wiederum die Energieeffizienz verbessern soll. „Mit CMP können wir Minern helfen, die effizientesten Rechenzentren zu bauen, während GeForce RTX-GPUs für Gamer erhalten bleiben“, teilte Nvidia mit.
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