„Generationenwechsel“

Novomatic-Chef schenkt Sohn und Managern 20%

Wirtschaft
28.01.2021 11:45

Der Gründer und Eigentümer des Glückspielkonzerns Novomatic, Johann Graf, gibt ein Fünftel seines milliardenschweren Imperiums an seinen Sohn sowie zwei Novomatic-Manager ab. Graf schenke Thomas Graf sowie den beiden langjährigen Wegbegleitern und Vertrauenspersonen Birgit Wimmer und Ryszard Presch 20 Prozent der Novomatic-Dachgesellschaft Novo Invest GmbH, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.

Die Novo Invest GmH, die 90 Prozent an der Novomatic AG hält, gehörte Johann Graf bisher zur Gänze. Wer von den Dreien wie viel erhält, wurde nicht veröffentlicht. Presch ist seit 2017 Geschäftsführer der Novo Invest, Wimmer seit 2018. Johann Graf selbst hat außer der Rolle als Eigentümer der Novo Invest GmbH keine weitere Funktion im Firmengeflecht der Novomatic-Gruppe.

Das Unternehmen spricht von einem „Generationenwechsel“. Die Übertragung der Anteile bedürfen noch der Genehmigung der zuständigen Behörden sowie internationaler Glücksspielbehörden, unter anderem in den USA.

Generationenwechsel zum 40-jährigen Firmenjubiläum
Der 74-jährige Firmengründer leitet den Generationenwechsel den Angaben zufolge anlässlich des 40-jährigen Firmenjubiläums ein. Graf junior ist seit 30 Jahren in der Novomatic tätig, unter anderem als Chef der Tochter Greentube. Er ist 55 Jahre alt. Presch ist 70 und Wimmer 50 Jahre alt. Letztere ist auch Verwaltungsratspräsidentin der Schweizer Novo Swiss AG, die die restlichen zehn Prozent an der Novomatic AG hält.

Geschenkte Anteile dürften Milliarden wert sein
Der Finanznachrichtendienst Bloomberg schätzt Grafs Vermögen auf rund zehn Milliarden Dollar, das sind umgerechnet mehr als acht Milliarden Euro. Er ist damit nach Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz der zweitreichste Österreicher. Die Novo Invest GmbH dürfte damit einen Wert in Milliardenhöhe haben. In der Pressemitteilung ist die Rede von einem „Vorgehen, welches wiederholt die Großzügigkeit des bekannt bodenständigen Unternehmensgründers untermauert“. Mit der Entscheidung blieben die einzigartige familiäre Ausrichtung erhalten.

Aktuell rund 30.000 Mitarbeiter weltweit
Novomatic beschäftigt weltweit  Mitarbeiter, davon laut früheren Angaben rund 3100 in Österreich. Alleine in der Zentrale im niederösterreichischen Gumpoldskirchen (Bild unten), wo im November wegen der Coronavirus-Krise 120 Stellen abgebaut wurden, arbeiten etwa 1200 Menschen für den Glücksspielautomatenentwickler und Spielsalon-Betreiber.

Ermittlungen wegen hoher privater Geldgeschenke
Grafs „Großzügigkeit“ führte 2020 zu Ermittlungen der Staatsanwaltschaft. Er soll Novomatic-Mitarbeitern sowie deren Angehörigen privat hohe Geldgeschenke gemacht haben. Insgesamt gibt es rund 160 Schenkungsverträge - teilweise in Millionenhöhe. Grafs Anwalt betonte im August, dass sämtliche Schenkungen „aus rein privaten Motiven“ ohne Gegenleistung erfolgt und der Finanz gemeldet worden seien.

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