Politik Inoffiziell

Sozialarbeiter als Contact-Tracer eingesetzt

Salzburg
15.01.2021 17:00
Die Jüngsten in der Gesellschaft leiden besonders unter der Krise. Doch statt Millionen-Pakete zu schnüren, wird ihre Hilfe abgezogen.

Heimunterricht, Jobverlust der Eltern, Vereinsamung, fehlende Perspektiven – Kinder und Jugendliche leiden besonders unter der Pandemie. In den eigenen vier Wänden wird es schnell einmal zu eng: Eine explosive Mischung, die durch fachmännische Hilfe entschärft gehört. Die Gefährdungsabklärungen der Kinder- und Jugendhilfe der Stadt Salzburg sind 2020 um ein Drittel gestiegen! „Die Folgen der Pandemie sind ein Kollateralschaden auf Kinder. Sozialarbeit ist jetzt besonders wichtig“, warnt die Leiterin der Kinder- und Jugendanwaltschaft, Andrea Holz-Dahrenstaedt.

Umso mehr verwundert, dass in Salzburg (bis auf die Landeshauptstadt) Sozialarbeit weniger Priorität hat. Denn schon im Herbst wurde bekannt, dass Sozialarbeiter der Bezirkshauptmannschaften zum Contact-Tracing eingesetzt werden, die „Krone“ berichtete. Nach Drängen der SPÖ gibt Landeshauptmann Wilfried Haslauer in einer Anfragebeantwortung nun Zahlen bekannt: Von den 244 Mitarbeitern der Bezirkshauptmannschaften im Virus-Einsatz waren 36 Sozialarbeiter. „Hätte die Regierung Haslauer das Contact-Tracing im Sommer besser geplant, müssten nicht Sozialarbeiter, die gerade dringend in ihren Berufen gebraucht werden, dafür herangezogen werden“, ärgert sich SPÖ-Sozialsprecherin Barbara Thöny.

Haslauer betont: „Die Verwendung von Sozialarbeitern wurde nur im Notfall und von kurzer Dauer in Anspruch genommen.“ Betroffene Mitarbeiter warnten aber schon vorher: Sie könnten ihren Aufgaben nicht mehr ausreichend nachkommen.

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