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Das schnellste Serienauto auf der Nordschleife!

Motor
18.11.2020 14:28

Was für ein Doppelschlag! Gerade hat Mercedes den Nordschleifen-Rekord in der Kategorie Oberklasse geholt, schon veröffentlichen die Stuttgarter die nächste Rekordfahrt. Diesmal haben sie den Rekord für Serienfahrzeuge eingefahren - mit dem 730 PS starken Mercedes-AMG GT Black Series. Und das trotz teilweise feuchter Strecke!

(Bild: kmm)

Mit GT3-Rennfahrer Maro Engel flog der Mercedes-AMG GT Black Series in der Zeit von 6:43.616 min. über die 20,6 Kilometer lange Strecke (Messung ohne die Gerade bei Streckenabschnitt T13). Die 20,832 Kilometer lange Gesamtstrecke (Messung mit der Geraden bei Streckenabschnitt T13) absolvierte er in 6:48.047 min. Damit ist der neue V8-Bolide in der Spitzengruppe der Kategorie „Sportwagen“ mit Straßenzulassung platziert und die Nummer eins bei den vollkommen serienmäßigen, nicht nachträglich modifizierten Modellen.

Für Mercedes ein Beweis dafür, wie nah der Mercedes-AMG GT Black Series „tatsächlich am Motorsport“ ist. Maro Engel holte das Beste aus den serienmäßigen Möglichkeiten heraus, aus der aufwendigen Aerodynamik sowie aus den umfangreichen Einstellmöglichkeiten des Fahrwerks. So war der Frontsplitter aus Sicht-Carbon in Stellung „Race“ ausgezogen, das untere sowie obere Flügelblatt des Heckspoilers war jeweils in mittlerer Position justiert. Das einstellbare Gewindefahrwerk mit adaptiver Verstelldämpfung wurde vorne um fünf und hinten um drei Millimeter abgesenkt, um den Venturi-Effekt des Frontdiffusors weiter zu verstärken.

Der Sturz war auf die maximal möglichen Werte von minus 3,8 Grad an der Vorderachse und minus 3,0 Grad hinten justiert. Bei den einstellbaren Querstabilisatoren entschied sich Engel für die jeweils härteste der drei möglichen Einstellungen und die neunstufige AMG Traktionskontrolle regelte der 35-Jährige je nach Streckenabschnitt zwischen den Stellungen sechs und sieben ein.

Auch die Bereifung war serienmäßig: Michelin Pilot Sport Cup 2 R MO mit der Mischung „soft compound“, die zusammen mit Entwicklungspartner Michelin speziell für den Top-Sportler der AMG-GT-Baureihe entwickelt wurde. Für größtmögliche Sicherheit sorgte nicht nur die serienmäßige AMG Keramik Hochleistungs-Verbundbremsanlage, sondern auch das werksseitig angebotene Track Package mit Überrollschutzsystem und Vierpunkt-Sicherheitsgurten.

„Das war wirklich eine beeindruckende Fahrt“, so Maro Engel, nachdem er die Rekordrunde absolviert hatte. „Mit Geschwindigkeiten bis nahezu 270 km/h im Streckenbereich Kesselchen oder mit deutlich über 300 km/h auf der langen Geraden Döttinger Höhe ist der AMG GT Black Series deutlich schneller als mein GT3-Rennfahrzeug.“

„Es ist wirklich beeindruckend, wie viel Abtrieb der Black Series generiert und wie souverän und verlässlich er auch am absoluten Limit zu fahren ist. Ich ziehe den Hut vor den Entwicklern aus Affalterbach, was sie hier auf die Räder gestellt haben.“

Rekord trotz teilweise feuchter Strecke
Wie für AMG-Entwicklungsingenieur Demian Schaffert, der mit dem Mercedes-AMG GT 63 S 4MATIC+ am gleichen Tag einen neuen Rundenrekord aufstellte, so waren auch für Maro Engel die Bedingungen nicht ganz optimal. Denn als der GT3-Profi am 4. November 2020 um 17.02 Uhr die Lichtschranke der Zeitmessanlage durchfuhr, lagen nicht nur 20,832 Kilometer Grüne Hölle bei dämmrigem Licht hinter ihm. Der GT3-Profi setzte die Bestzeit bei sieben Grad Celsius Außen- und zehn Grad Celsius Asphalttemperatur. Zudem waren einige Passagen der extrem anspruchsvollen Strecke noch nicht hundertprozentig abgetrocknet.

Hintergrund: Warum zwei Rekord-Zeiten?
Die Zeiten werden für zwei Streckenalternativen ermittelt - mit 20,6 und 20,832 Kilometern Länge. Seit 1997 gilt die 20,6 Kilometer lange Runde als das Maß der Dinge. Das Fachmagazin „sport auto“ fährt diese Strecke im Rahmen ihres sogenannten „Supertest“. Historisch begründet wurde die kurze Gerade an der Tribüne T13 ‑ von dem Abzweig aus der Nordschleife zur Grand-Prix-Strecke bis zur Ausfahrt der Grand-Prix-Strecke auf die Nordschleife ‑ nicht in die Zeitmessung mit einbezogen. Die Startlinie liegt daher in nördlicher Richtung am Ende der Tribüne T13, die Ziellinie dagegen in südlicher Richtung am Anfang der Tribüne T13. Somit wird nach dem fliegenden Start keine vollständige Runde gemessen. Die gesamte Streckenlänge beträgt 20,6 Kilometer.

Im Jahr 2019 kam die „Nürburgring“-Runde hinzu. Sie wurde von der Betreibergesellschaft „Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG“ eingeführt und ist 232 Meter länger, denn: Start- und Ziellinie sind hier identisch, ebenfalls am Streckenabschnitt T13, es wird also eine volle Nordschleifen-Runde von 20,832 Kilometern mit fliegendem Start gefahren und gemessen.

Für die Anerkennung beider Rekordzeiten sind zahlreiche Voraussetzungen zu erfüllen: Neben einer Zeitnahme mit geeichter Lichtschrankentechnik werden offizielle Rekordversuche sowie Versuche zur Erzielung einer Rundenzeit immer notariell begleitet. Neben der Überwachung der Zeitnahme erfolgt eine Abnahme der Fahrzeuge. Die Einteilung der Fahrzeugklassen erfolgt nach den offiziellen Kategorien des deutschen Kraftfahrtbundesamtes.

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(Bild: kmm)



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