„Wahre Katastrophe“

Lockdown für Kinos „der blanke Wahnsinn“

Österreich
01.11.2020 13:52

Ab Dienstag Mitternacht tritt in Österreich der zweite Lockdown in Kraft. Für die Kulturbranche sei dies „der blanke Wahnsinn“. „Alle Statistiken zeigen, dass es in keinem einzigen Kino europaweit nachweislich eine Ansteckung gegeben hat, weil alle perfekte Maßnahmen gesetzt haben. Wenn man vorher stärker im Privatbereich - wo ja die meisten Ansteckungen stattfinden - eingegriffen hätte, hätte man sich das ersparen können“, kritisiert Christian Dörfler, Präsident des Österreichischen Kinoverbands.

Dörfler sei vom nunmehrigen Lockdown aufgrund der steigenden Infektionszahlen nicht überrascht, kritisiert aber - wie bereits andere Kollegen aus dem Kulturbereich - den bisherigen Umgang mit der Pandemie-Eindämmung.

„Wollten für Kunden da sein“
Die Kinos hätten sich seit der Wiedereröffnung im Sommer „unter extrem schwierigen Bedingungen mühsam zurückgekämpft“, zumal aufgrund der verschobenen Blockbuster nur mit einem eingeschränkten Angebot aufgewartet werden konnte. „Aber auch zu Zeiten, wo es billiger gewesen wäre, zugesperrt zu bleiben, wollten wir für unsere Kunden da sein“, so der Betreiber des Wiener Haydn-Kinos.

„Die wahre Katastrophe“
Bis Ende September habe die Branche einen Besucherrückgang von 85 Prozent verzeichnet, zugleich wurde man trotz zahlreicher Gespräche in Bezug auf eine Sonderförderung stets vertröstet. So musste die Wiedereröffnung aus eigenen Mitteln bestritten werden, ein zweites Mal sei das nicht mehr denkbar. „Zugesperrt ist schnell, aber bis man wieder da ist, dauert es. Das ist die wahre Katastrophe.“

„Auf der falschen Seite begonnen"
“Unbürokratische und rasche“ Hilfe sei essenziell, auch ortet Dörfler einen „Stellvertreterkrieg“: „Warum setzt man nicht dort an, wo man das Virus bekämpfen muss? Wieso durften die Kinos kein Popcorn mehr verkaufen, die Gäste aber während der Vorstellung selbst mitgebrachte Speisen verzehren?" Sein Fazit: Man habe „in den vergangenen Monaten auf der falschen Seite begonnen“. Es brauche eine Strategie: „Wie das ausgeht, kann man nicht sagen.“

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