Es ist ein Ort, an dem „Wunder“ geschehen, so zum Beispiel bezwang hier einmal Stadtrivale 1860 die Bayern 1:0. Die Rede ist vom altehrwürdigen Olympiastadion in München. Seit 2005 wurde hier nicht mehr Fußball gespielt. Das soll sich nun ändern.
1860 und Bayern verließen beide noch im Frühjahr 2005 ihre „Heimstätte“. Stattdessen wurde das Stadion umgebaut und es fanden hier DTM-Rennen statt. Bis 2017. Da entschied sich die Stadt München, die generalsanierte Arena wieder mit einem Rasen zu versehen. Und auch die Sitze wurden renoviert. Und jetzt kam man beim Drittligaklub Türk Gücü München auf die Idee, ihre Heimspiele hier auszutragen. Sie bewarben sich und bekamen die Möglichkeit.
Was für eine Möglichkeit
Drittliga-Aufsteiger Türk Gücü wird also im vielleicht berühmtesten Stadion von Deutschland spielen. Zwar ohne Rasenheizung, aber wen kümmert das? Olympiapark-Geschäftsführerin Marion Schöne ist auch begeistert: „Türkgücü kann nun nach Terminabstimmung mit uns und außerhalb der Open-Air-Saison bis zu acht Spiele im Olympiastadion austragen. Herzlich willkommen unter dem berühmten Zeltdach!“
Das Olympiastadion war Schauplatz vieler historischer Sportereignisse. So zum Beispiel gleich bei der Eröffnung der Olympia 1972 und bei der kurz darauffolgenden Trauerfeier nach dem Attentat auf die israelische Mannschaft (11 Geiseln und einen Polizisten ermordeten die Terroristen, fünf Terroristen starben bei der Befreiungsattacke der Polizei). Hier spielte auch 1972 die BRD gegen die DDR. 1974 gewann hier im Finale der WM Gastgeber Deutschland gegen die Niederlande 2:1, Gerd Müller traf zum Endstand mit seinem 68. und letztem Tor im deutschen Nationaltrikot. Hier schoss Marco Van Basten sein legendäres Volley-Tor im EM-Finale 1988 gegen die UdSSR (2:0).
Unvergessliche Spiele
Aber auch im Klubfußball fanden hier unvergessliche Spiele statt, Meistercup- und Champions-League-FInali: Nottingham Forest gegen Malmö FF (1:0, 1979), Olympique Marseille gegen AC Mailand (1:0, 1993) und Borussia Dortmunds 3:1 gegen Juventus Turin, 1997, als der 18-jährige Lars Ricken mit seinem Lupfer weltberühmt wurde. Und es war der Ort, an dem der 1860 München seinen ewigen Rivalen FC Bayern endlich mal besiegen konnte.
Erhardt, Stangl, Schmidt
Das letzte Tor im legendären Stadion schoss der Slowake Samuel Slovak für Nürnberg. Am Samstag könnten auch österreichische Spieler in seine Fußstapfen treten. Der Ex-Mattersburger Philipp Erhardt, der Ex-Salzburger Stefan Stangl und der Ex-St.-Pöltner Trainer Alex Schmidt sind alle bei Münchens türkischem Verein. Der am Samstag im Olympiastadion auf Wehen Wiesbaden trifft.
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