Quali geschafft

Marsch: „Salzburg muss immer ein CL-Verein sein!“

Fußball International
01.10.2020 06:24

Wenig glanzvoll, aber doch: Mit dem 3:1-Heimsieg über Maccabi Tel Aviv hat Red Bull Salzburg am Mittwoch zum zweiten Mal in Folge die Gruppenphase der Fußball-Champions-League erreicht und damit auch dafür gesorgt, dass das alte Lied vom Quali-Fluch zur Fußnote in der Vereinshistorie degradiert wurde. Trainer Jesse Marsch will den Serienmeister nun offenbar auch zum Königsklassen-Serienteilnehmer machen: „Dieser Verein muss immer ein CL-Verein sein“, sagte er bei „Sky“.

Vorerst gilt der Fokus freilich der ab 20./21. Oktober beginnenden Gruppenphase, bereits am (heutigen) Donnerstag (17.00 Uhr/live im krone.at-Ticker) erfahren die Salzburger bei der Auslosung in Genf ihre Gegner. Wie schon im Vorjahr, als Liverpool und Lazio Rom warteten, locken auch heuer große Namen: U.a. sind Titelverteidiger Bayern München, Liverpool, Real Madrid, Juventus Turin, Paris Saint-Germain, FC Barcelona, Atletico Madrid oder die Manchester-Clubs City und United mögliche Gegner. Marsch zeigte keine Präferenzen, sondern wünschte sich schlicht „neue Gegner“.

„Pffffff ...“
In der Vorsaison hatte Salzburg sich die Quali dank des Fixplatzes für Österreichs Meister erspart, davor elfmal verlässlich versagt und in teilweise haarsträubenden Momenten das Ticket noch aus der Hand gegeben. Diesmal aber sollte es anders kommen. Für einen wie Sportdirektor Christoph Freund, der seit 2006 in verschiedenen Positionen das Scheitern stets aus nächster Nähe erlebte, ein Moment für die Ewigkeit. „Es war heute wieder - pfffffff ...“, ächzte der 43-Jährige, freute sich aber umso mehr: „Wir können noch besser Fußballspielen. Aber wir haben uns das verdient, und wir haben den Fluch gebrochen.“

Ähnlich erleichtert zeigte sich Marsch, der sich in der Vorsaison als Nachfolger von Marco Rose qualifikationstechnisch quasi noch ins gemachte Nest gesetzt hatte. „Unsere Form ist großartig“, meinte der US-Amerikaner. „Wir haben nach Corona drei Ziele festgelegt: Cup, Liga und die CL-Qualifikation. Jetzt haben wir das letzte Ziel erreicht.“

„Ein bisschen Stress“
Dass es gegen die von Corona geplagten Israelis zumindest ein bisschen spannend werden könnte, hatte sich allerdings schon beim 2:1-Sieg im Hinspiel angedeutet. Auch da war Salzburg nicht richtig überzeugend aufgetreten, am Mittwoch war es vor allem die zweite Hälfte bis zum 3:1 durch Patson Daka (68.), die dem Trainerteam wohl einigen Gesprächsstoff bietet. Da schlüpften die Gastgeber in die passive Rolle und wären von einem stärkeren Gegner vermutlich auch bestraft worden. „Ein bisschen Stress“, nannte Marsch diese Phase, in die vielleicht doch auch der viel zitierte Druck eine gewisse Rolle spielte.

Daka will bleiben
Daka hatte schon vor der Partie eingestanden, Druck zu spüren, er selbst stellte mit einem Doppelpack (16., 68.) aber einmal mehr seine Klasse unter Beweis. Im Herbst 2019 noch völlig im Schatten des alle überstrahlenden Erling Haaland, ist er nun zum - weniger extrovertierten - Torgaranten aufgerückt. „Patson ist einer unserer intelligentesten Spieler, mit und gegen den Ball. Ich freue mich sehr, er hat es sehr verdient“, lobte Marsch den nunmehr neunfachen Saisontorschützen. Der 21-Jährige aus Sambia versprach, zumindest im Herbst in Salzburg zu bleiben, will die CL-Bühne aber weiter nützen: „Ja, wieso nicht. Ich werde mich in Szene setzen“, kündigte er an.

Für Routinier Zlatko Junuzovic, der im Finish seinen ersten Saisoneinsatz nach überstandener Oberschenkelblessur bekam, war klar, dass seine Truppe noch Luft nach oben hat. „Wir haben zwar Tore gemacht, sind dann aber etwas in Hektik verfallen. Wir hätten es hie und da besser spielen können, aber der Rhythmus wird noch kommen“, sagte der ehemalige ÖFB-Teamkicker. „Es war verdient. Wir sind einfach glücklich, in der Champions League zu sein.“ Dort wolle man ein ähnlich gutes Bild abgeben wie in der Vorsaison, als man Genk zweimal besiegte, gegen Lazio ein Remis holte und Liverpool zweimal voll forderte. Junuzovic: „Wir können immer eine gute Rolle spielen, aber wir müssen genauso wie letztes Jahr auftreten: Dynamisch, attraktiv, auch mit Lockerheit.“

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(Bild: KMM)



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