Corona-Zahlen steigen

„Contact Tracing“: Grazer Gesundheitsamt am Limit

Steiermark
20.09.2020 06:00

Graz war im Sommer zeitweise fast coronafrei, zuletzt aber gab es wieder viele Neuinfektionen: „Die Zahlen sind auf Höchststand - wie kurz vor dem Lockdown“, sagt Eva Winter, die Leiterin des Gesundheitsamts. Es werde jedoch auch viel mehr getestet als damals. Die Behörde leidet unter akutem Personalmangel.

„Anfangs wurde nur bei Symptomen getestet, jetzt das ganze Umfeld“, erklärt Winter. Für das „Contact Tracing“ habe es, als die Corona-Krise ausbrach, gerade einmal zwei Dienstposten gegeben. „In einem starken Masernjahr waren es vielleicht zehn Bescheide - heuer sind es schon 15.000.“ Mittlerweile wurden zehn Mitarbeiter neu eingestellt. Zehn weitere sollen folgen.

Bis zu 200 Verdachtsfällen pro Tag gibt es derzeit in der Murmetropole. „Wir legen das Telefon auf, und es läutet schon wieder.“ Bereits im Juni schrieb Stadtrat Robert Krotzer (KPÖ) einen Brief an Bundeskanzler Sebastian Kurz und Minister Rudolf Anschober und bat um Hilfe: „In Deutschland wurde das Personal für die Kontaktrückverfolgung auf fünf Mitarbeiter pro 20.000 Einwohner aufgestockt.“ Er bekam keine Antwort.

Wenig Vorlaufzeit
Auch sonst ist die Kommunikation zwischen Wien und Graz ausbaufähig. „Wir hatten wenig Vorlaufzeit, um Dinge umzusetzen“, sagt Winter und meint damit, dass neue Regeln oft sehr kurzfristig in Kraft traten.

Die Corona-App, die das „Contact Tracing“ eigentlich erleichtern sollte, ist in Graz noch nicht zum Einsatz gekommen: „Zu wenige Nutzer“, zuckt Winter mit den Schultern.

Grazer Messe kann voraussichtlich stattfinden
Dass im Herbst die Grazer Messe stattfindet, sei „aus heutiger Sicht denkbar“, sagt Winter. „Aber fix ist nix“ - es könne immer sein, dass sich die Lage ändert.

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