Wegen Betrug gesucht

Fahndungsaufruf zu Marsalek brachte erste Hinweise

Ausland
13.08.2020 22:15

Der Fahndungsaufruf des deutschen Bundeskriminalamts (BKA) nach dem flüchtigen Ex-Wirecard-Vorstand Jan Marsalek in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“ hat erste Zeugenhinweise erbracht. Wie ein BKA-Sprecher am Donnerstag sagte, gingen bisher Hinweise im „unteren zweistelligen Bereich“ ein. Die Ermittler hatten am Mittwoch um Tipps zum Aufenthaltsort des flüchtigen Österreichers gebeten.

Die Staatsanwaltschaft wirft Marsalek, der eine Schlüsselrolle im milliardenschweren Finanzskandal um den Zahlungsdienstleister spielt, schwere Untreue und gewerbsmäßigen Bandenbetrug vor. Das BKA vermutet, dass sich der 40-Jährige im Ausland aufhält. Er hat sich in den Tagen nach dem Auffliegen des Skandals und seiner Freistellung als Vorstand Mitte Juni abgesetzt.  Philippinische Einwanderungsbeamte sollen Reiseunterlagen des Managers gefälscht haben.

Untreue und Betrug in Milliardenhöhe
Marsalek soll spätestens seit 2015 zusammen mit dem Firmenchef Markus Braun, ebenfalls ein Österreicher, die Bilanzen des Konzerns durch Scheinbuchungen künstlich aufgebläht haben, um das Unternehmen so attraktiver für Investoren und Kunden zu machen. Laut BKA konstruierten die beiden nicht real existierende Vermögenswerte in Höhe von 1,9 Milliarden Euro. Bei einer Abschlussprüfung für das Jahr 2019 sei die Bilanzfälschung demnach aufgeflogen.

Mithilfe der gefälschten Bilanzen soll sich Wirecard Kredite in Höhe von rund 3,2 Milliarden Euro erschlichen haben. Diese sind durch die Insolvenz des Unternehmens wahrscheinlich verloren. Die Wirecard-Pleite gehört zu den größten Fällen von Wirtschaftskriminalität in Deutschland und hat massive Kritik an den Finanzaufsichtsbehörden ausgelöst.

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