„Krone“-Interview

Pinturault: Corona-positiv – und jetzt fit wie nie

Wintersport
15.07.2020 06:11

Frankreichs Ski-Star Alexis Pinturault machte im Frühjahr eine schwere Zeit durch: Seine ganz Familie überstand die Covid-19-Krankheit aber gut, und jetzt blickt der 29-Jährige mit Vorfreude auf die Wintersaison. Das „Krone“-Interview.

„Krone“: Beim Krafttraining im Tiroler Ort Mieming hatte man den Eindruck: So fit war Alexis noch nie. Stimmt das?
Alexis Pinturault: Körperliche Stärke ist etwas Wichtiges für mich, das brauche ich. Nicht nur für die Ski-Saison, auch für meine persönliche Balance. Außerdem glaube ich, dass Fitness gut gegen Verletzungen ist, sollte man einmal doch zu Sturz kommen.

So fit trotz einer schwierigen Zeit im Frühjahr. Du hattest Corona …
Ja, das stimmt. Und nicht nur ich, meine ganze Familie. Frau, Vater, Bruder. Alle. Aber es war kein großes Problem, wir haben es durchwegs gut überstanden.

Wo hast du dir das Virus geholt? Im Weltcup?
Nein, das glaube ich nicht. Meine Familie hat ein Hotel im französischen Ski-Ort Courchevel. Das ist ein Tourismusort, da kommen viele Leute hin. Läuft in Frankreich nicht viel anders ab als etwa in Ischgl. Viele Menschen und Ende März noch keine Regeln. Da hat es meine Familie wohl aufgeschnappt.

Und wie lief es ab?
Es begann mit zwei Tagen Kopfschmerzen. Und auch Fieber, so um die 38 Grad. Aber das war’s auch schon. Wir mussten in Quarantäne bleiben, durften nicht raus. Doch das ist in einem Hotel ja kein Problem.

Und der Geruchssinn?
Ja, der war auch weg. So wie der Geschmackssinn. Riechen konnte ich nach 14 Tagen wieder. Mit dem Schmecken habe ich aber immer noch etwas Probleme. Mein Nervensystem ist eben durch Corona ein wenig eingeschlafen. Aber das wird wieder, ist bald normal.

Corona-Opfer klagen oft über Lungen-Probleme. Du?
Nein, alles top. Ich habe mich gerade in Salzburg durchchecken lassen. Alles normal, auch die Blutwerte. Ich bin gesund, das ist das Wichtigste. Und ich habe Covid-Antikörper. Nur weiß noch niemand, wie lange mir das nützt. Ein halbes Jahr, ein Jahr, zwei Jahre.

Hast du in der Corona-Zeit öfter an die abgebrochene Saison gedacht. An die 54 Punkte, die dir auf die große Kugel gefehlt haben?
Am Anfang war’s nicht einfach zu verstehen. Acht Rennen fehlten noch, fünf technische, drei Speed-Rennenhart. Dann aber kam ich zur Überzeugung, das ich nichts falsch gemacht habe: Sechs Rennen gewonnen, neunmal auf dem Podium - alles getan.

Gibt’s eine nächste Saison?
Ich hoffe doch sehr. Wir werden vielleicht nicht mehr so lange fliegen können. Aber Skifahren ist ein Outdoor-Sport. Und auf der Piste ist man allein. Das macht es jedenfalls einfacher.

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(Bild: KMM)



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