„Solidarität“

Frankreich dankt Österreich für Patientenhilfe

Österreich
12.06.2020 21:48

Bei einem Treffen mit Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) und Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) hat sich die französische EU-Staatssekretärin Amelie de Montchalin am Freitag in Salzburg bei Österreich für die Aufnahme von drei französischen Corona-Intensivpatienten im Landesklinikum Salzburg bedankt. Sie sprach dabei von einer „Gesundheitssolidarität“. Die drei Patienten sind mittlerweile genesen und zurück in Frankreich. „Kein starkes Österreich oder Frankreich ohne ein starkes Europa“, schrieb Montchalin nach dem Treffen auf Twitter. 

Am 1. April landete ein aus der nordostfranzösischen Stadt Metz kommender Militärhubschrauber mit zwei Covid-19-Patienten am Flughafen in Salzburg. Bereits Mitte April dankte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in einer TV-Ansprache Österreich, Deutschland, der Schweiz und Luxemburg für die Aufnahme französischer Corona-Akutpatienten. Er hob dabei die Hilfestellung bei Intensivbetten hervor und sprach von einer „europäischen Solidarität“.

Amelie de Montchalin warnte am Freitag, dass es neben der Corona-Krise auch eine Wirtschaftskrise gebe. „Wir müssen in der Lage sein, unsere Arbeitsplätze zu sichern. Wir müssen in der Lage sein, unsere Volkswirtschaften wiederzubeleben (...) und in die Zukunft zu investieren“, so die französische EU-Staatssekretärin.

Edtstadler: „In Krisenzeiten muss Europa eng zusammenstehen“
„Wir haben immer gesagt, dass uns die europäische Solidarität enorm wichtig ist. Besonders in Krisenzeiten muss Europa eng zusammenstehen“, betonte Edtstadler. Frankreich habe Ende März um die Aufnahme von drei Corona-Intensivpatienten ersucht, erklärte die Europaministerin. „Obwohl Österreich zu diesem Zeitpunkt selbst noch mit der Pandemie zu kämpfen hatte, war für uns klar, dass wir unseren europäischen Partnern in dieser schwierigen Zeit helfen wollen“, so Edtstadler.

Haslauer: „Aufnahme der Patienten war für uns selbstverständlich“
„Die Aufnahme dieser französischen Patienten war für uns in Salzburg selbstverständlich und ein Akt gelebter Solidarität. Salzburg versteht sich immer schon als ein Ort des Dialogs, der Zusammenkunft und Solidarität“, erklärte Haslauer. Gerade in Krisenzeiten sei ein starker Zusammenhalt und eine gute Kooperation unverzichtbar, um solche Herausforderungen zu meistern.

Die Frage ob sich Europa in dieser Krise bewährt haben wird, könne noch nicht abschließend beurteilt werden. Wenn er daran denke, dass bezahlte Transporte von Schutzgütern im nationalstaatlichen Interesse beschlagnahmt worden seien, sei dies nicht der Fall gewesen. Daher gelte es „die eigentlichen Werte der Europäischen Idee wieder vermehrt in den Mittelpunkt“ zu stellen, so Haslauer.

Kampf um europäischen Wirtschaftsplan
In Hinblick auf den EU-Gipfel am 19. Juni, bei dem die EU-Staats-und Regierungschefs über den europäischen Wiederaufbauplan beraten werden, sagte sie: „Es wird eine schwierige Verhandlung“. Spätestens Ende Juli soll das Wiederaufbauprogramm beschlossen werden. Die EU-Kommission hatte ein Programm aus Zuschüssen und Krediten für die von der Corona-Krise besonders betroffenen Staaten im Umfang von 750 Milliarden Euro vorgeschlagen.

„Corona-Krise hat uns gezeigt, welche Vorteile wir durch die EU genießen“
Edtstadler betonte in einer Aussendung, dass es bei dem Treffen besonders im Hinblick auf die Konferenz zur Zukunft Europas, die voraussichtlich im Herbst stattfinden soll, viele inhaltliche Punkte zu besprechen gab. „Die Corona-Krise hat uns gezeigt, welche Vorteile wir durch die EU genießen. Gleichzeitig haben wir gesehen, dass diese Vorteile keine Selbstverständlichkeit sind. Jetzt gilt es, den Blick nach vorne zu richten und die richtigen Lehren daraus zu ziehen“, so Edtstadler.

Die Konferenz zur Zukunft Europas solle dazu genutzt werden, die Europäische Union aktiv mitzugestalten und auch die Bürger einzubinden. Bereits diese Woche habe sie ihre Österreich-Dialoge im Vorfeld der Konferenz gestartet. „Es geht dabei darum, einen breit angelegten Diskussionsprozess ohne Denkverbote zu führen, bei dem jede Bürgerin und jeder Bürger Ideen einbringen kann,“ so Edtstadler.

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