Marktlücke entdeckt

NÖM hofft mit Türk-Milch “Süt” auf Erfolg bei Migranten

Niederösterreich
25.08.2010 17:31
Neue Kunden sollen der NÖM besondere Milchpackerln bescheren. Denn um die Marke auch etwa 300 türkischen "Süpermärkten" in Ostösterreich schmackhaft zu machen, werden einige Tausend Packerln pro Tag mit türkischen Aufschriften versehen. "Die Türk-Milch 'Süt' richtet sich an Kunden, die kein Deutsch sprechen", so NÖM-Boss Alfred Berger.

Die Multi-Kulti-Aktion stößt einigen Kunden allerdings etwas sauer auf. Die Folge: Dutzende empörte E-Mails. "So werden Parallwelten einbetoniert. Demnächst kommt Unterricht auf Türkisch und vielleicht sogar als Amtssprache. Integration schaut anders aus", fürchtet der Niederösterreicher Ernst S. gegenüber der "Krone". Berger zur "Krone": "Wir machten uns die Mühe einige Absender anzurufen. Sie stammen aus einer bestimmten Ecke." Zudem seien die Milchpackungen deutsch-türkisch – also zweisprachig – beschriftet und werden exklusiv an türkische Supermärkte geliefert.

Bereits jetzt zahlreiche Produkte "zweisprachig"
Die Aufregung um die deutsch-türkisch beschriftete Milch sei auch insofern nicht nachzuvollziehen, als die Molkerei an die 200 Artikel mit verschiedensten zweisprachigen Aufschriften – von finnisch bis englisch – im Sortiment für den Export habe. In Österreich sei etwa ein Joghurt mit Infos auf Deutsch und Ungarisch erhältlich. "Ganze Supermarktketten haben Regalmeter mit solchen Beschriftungen, da ist doch nichts dabei, wenn wir das auch machen", so Berger.

"Krone"-Lokalaugenschein in einem der 300 von Türken geführten Geschäften, dem Sultan-Markt in Floridsdorf, die mit der „Türk-Milch“ beliefert werden: Hier hat sich der NÖM-Absatz bereits verdoppelt. Obwohl der Liter 1,29 Euro kostet, also rund 40 Cent mehr als bei einem heimischen Supermarkt – offenbar ein Übersetzungs-Zuschlag. Geschäftsführer Ibrahim Gencer ist mit der Entwicklung zufrieden, räumt aber ein: "Ich weiß nicht, ob in der Türkei eigene deutsche Aufschriften möglich wären."

Was hältst du von dieser Maßnahme der NÖM? Findest du das in Ordnung oder geht das zu weit? Stimm über den Link in der Infobox ab!

von Florian Hitz (Kronen Zeitung) und noe.krone.at

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