Schon 31 Scorerpunkte

Der stille Koreaner ist Salzburgs Titeltrumpf

Salzburg
02.06.2020 10:00

Nach 93 Tagen Pause geht morgen (20.30) in der Meistergruppe mit dem Heimauftakt gegen Rapid auch die Bundesliga für die Bullen weiter. Lag der Titelverteidiger vor drei Monaten noch sechs Zähler hinterm LASK, liegt er dank der Linzer Zwölf-Punkte-Strafe und Punkte-Halbierung nun drei Stück vorm Schummelklub. Alles spricht für die Marsch-Crew, die zudem dank Cup-Sieges aufgewärmt ist, Selbstvertrauen tanken konnte. Zudem geht Salzburg mit einem heißen, gerne übersehenen Sturmeisen ins Finale: Hee Chan Hwang.

Haaland hier, Haaland dort, Haaland überall: Den ganzen Herbst lang schien es nicht nur in Österreich, sondern in ganz Europa nur ein einziges Thema zu geben. Zur Erinnerung: Der norwegische Shootingstar hatte für die Bullen alleine bei der Champions League-Premiere in fünf aufeinander folgenden Spielen acht Tore geschossen. Der Marktwert des Neo-Dortmunders und Mino Raiola-Schützlings explodierte, nähert sich nun den 100 Millionen Euro an. Doch so schnell das Tor-Monster ins Scheinwerferlicht trat, war’s wieder futsch.

Stürzte Salzburg nach dem Abgang der Naturgewalt in die (Tor-)Krise? Anfangs ja. Man denke an die fünf Spiele ohne Sieg zu Beginn des Frühjahrs. Was natürlich auch daran lag, dass mit Takumi Minamino (FC Liverpool) ein weiterer Offensiv-Kapazunder „Bye bye“ gesagt hatte. Zum Glück für die Bullen - trotz regen ausländischen Interesses - konnte Hee Chan Hwang vorerst gehalten werden. Denn punkto Leistung stand der ruhige Südkoreaner Haaland und Minamino sicher nicht um viel nach. Wenn überhaupt.

Der 24-Jährige war es nämlich, der Salzburgs geschichtsträchtige Aufholjagd an der Anfield Road einleitete. Mit einem Tor, das um die Welt ging, zum Hit in den sozialen Medien wurde: Weil der flinke Rechtsfuß Super-Verteidiger Vergil van Dijk mit links aussteigen und wie einen Schulbuben aussehen ließ, zum 1:3 einlochte. Und weil der athletische Mittelstürmer auch sonst in jedem Bewerb anschrieb. Mittlerweile hält Chan, wie er von seinen Teamkollegen gerufen wird, bei satten 31 Scorerpunkten (30 Einsätze).

Dass sich die Bullen vergangenen Freitag gegen Austria Lustenau die Cup-Krone aufsetzen durften, ist auch auf Hwangs Mist gewachsen. Er war es, der die Marsch-Jungs im Cup-Halbfinale am 5. März per Goldtor gegen LASK aus dem Sumpf der Sieglosen bugsierte. Er ist es, der unglaublich viele Meter abspult, den Kollegen wichtige Räume verschafft.Aussagekräftig ist folgende Zahl: Nicht die Mittelfeld-Asse Szoboszlai (8 Stück) oder Junuzovic (7) führen die interne Assistwertung an. Es ist Hwang - mit bärenstarken 18 Vorlagen.

„Chan ist einfach extrem stark“, sagt Trainer Marsch zu seiner Nummer 9. „Er ist athletisch, hat das Auge für Mitspieler. In unserem System ist er ganz wichtig!“ Ein weiteres Glück für die Bullen, dass Hwang seine Anfang März erlittene Muskelfaser-Verletzung während Corona völlig auskurieren konnte, der Leader nun zur rechten Zeit seinen stillen Titeltrumpf ziehen kann. Wenn der bescheidene und oft verlegene Asiate an Auftaktgegner Rapid denkt, huscht ihm wohl ein Lächeln über die Lippen. Er hat keines seiner zehn Spiele gegen Rapid verloren, achtmal gewonnen. So oft wie gegen kein anderes Team in seiner Profi-Karriere.

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