Geschenkannahme?

Strache: Ein rätselhafter Ibiza-Flug im Privatjet

Österreich
28.04.2020 06:00

Trotz Corona ermitteln SOKO Ibiza und Staatsanwaltschaft im Hintergrund weiter gegen den über eine verhängnisvolle Videofalle gestürzten Ex-FPÖ-Parteichef Heinz-Christian Strache. Aufgrund von Fotos, die auf dessen sichergestelltem Handy gefunden wurden, gerät nun ein Flug des damaligen Vizekanzlers im Privatjet auf die Partyinsel ins Visier der Justiz.

Dass das bei der Casino-Razzia in der Mietvilla des einstigen blauen Frontmannes beschlagnahmte Smartphone eine Fundgrube für die Ermittler zu sein scheint, hat sich schon bei anderen Gelegenheiten bestätigt. Strache war - wie aufgetauchte Chat-Protokolle belegen - offenbar sehr redselig, was Polit-Deals anbelangt.

Privatfotos 
Jetzt geht es um Privatfotos von einem Ibiza-Flug im Sommer 2018, also ein Jahr nach der Videofalle. Als damaliger Vizekanzler jettete Strache mit seiner Ehefrau Philippa und Familienmitgliedern auf seine Lieblingsinsel in den Urlaub. Geflogen wurde nicht in der Holzklasse, sondern mit einem Privatjet.

Die Maschine gehört nach „Krone“-Recherchen einem guten Bekannten Straches. Der erfolgreiche Unternehmer tauchte auch schon in einer Rechnungshofliste als edler Parteispender (10.000 Euro) auf. Ein SPÖ-nahes Magazin witterte einen Zusammenhang mit einer Gesetzesänderung zum Vorteil des Millionärs.

Justiz nimmt Flug unter die Lupe
Wie auch immer: Die Justiz nimmt diesen Flug und den Verdacht einer verbotenen Geschenkannahme als Amtsträger der Republik unter die Lupe. Für Straches Anwalt ein „Skandal, weil mein Mandant den Flug selbst bezahlt hat und dies durch Zahlungsbestätigungen auch belegbar ist“.

Zitat Icon

Mir ist kein Ermittlungsverfahren bekannt. Mein Mandant hat den Flug selbst bezahlt, das ist auch belegbar.

Strache-Anwalt Mag. Johann Pauer weist Vorwürfe strikt zurück

Indes verzögern die Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen im Zuge der Virus-Krise die Einvernahme des gestürzten FPÖ-Chefs zu diesen und anderen Vorwürfen ...

Christoph Budin, Kronen Zeitung

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