Mit 3,3 Millionen Übernachtungen wurde 2019 ein neuerlicher Rekord aufgestellt. Beim Massentourismus hat man den Plafond erreicht, da sind sich die Parteien einig. Die Situation spitzte sich im vergangenen Sommer zu, als es vermehrt zu Konflikten zwischen Einheimischen und Reisegruppen kam. Dieses Jahr ist alles anders: Durch die Corona-bedingten Reisebeschränkungen, die Flaute bei den Festspielen und anderen Events sowie die massiven Verluste für Tourismusbetriebe lassen an einen klassischen Sommer mit Touristenhorden nicht denken.
Ein Zurück zum bisherigen Tourismus wird es nicht geben können. Jetzt ist die Chance da, von null neu zu starten und das Ruder herum zu reißen.
Harald Preuner (ÖVP), Bürgermeister der Stadt Salzburg
Der Tiefpunkt kann aber auch eine Chance sein, wenn es nach Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) geht: „Jetzt, wo wir am Boden sind, können wir die Situation nützen, um den Stadttourismus mehr auf Qualität zu trimmen. Bei den Bustouristen haben wir die letzten Jahre schon versucht, die Zahl hinunterzudrücken.“ Laut Preuner brauche es auch eine Änderung im Raumordnungsgesetz, etwa für eine niedrigere Bettenzahl bei der Genehmigung von neuen Hotels.
Grüne wollen Bekenntnis zur Nachhaltigkeit
Wir müssen aufs Klima schauen! Es gibt gute Konzepte für nachhaltigen Tourismus. Der kommt der Wirtschaft und unserer Zukunft zugute.
Martina Berthold (Grüne), Stadträtin der Stadt Salzburg
Stadträtin Martina Berthold (Grüne) geht einen Schritt weiter: Sie fordert einen ökologischen Tourismus und will Förderungen für Tourismusbetriebe an klimafreundliche Bedingungen knüpfen. „Corona geht vorbei, die Klimakrise aber nicht“, mahnt Berthold. Den Busterminal in der Paris-Lodron-Straße will sie auflösen. Die Freiheitlichen verlangen im Tourismuskonzept eine deutliche Abkehr vom Massentourismus. Auch für die SPÖ ist eine Abkehr vom Massentourismus wünschenswert, aber: „Es darf keinen Zwei-Klassen-Tourismus geben.“
Für heuer steht fest: Sollten Gäste nach Salzburg reisen, wollen Stadt und Land gemeinsam um sie werben.
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