Runder Geburtstag

Sportmediziner Ludwig Prokop wird 90 Jahre alt

Niederösterreich
06.08.2010 14:22
Mit Ludwig Prokop feiert am Freitag einer der anerkanntesten Sportmediziner Österreichs seinen 90. Geburtstag. Der am 6. August 1920 in St. Pölten geborene Bruder des "Handball-Zampanos" Gunnar Prokop war Mitglied der IOC-Medizinerkommission sowie als Teamarzt bzw. Dopingexperte bei insgesamt 26 Olympischen Spielen dabei. Am populärsten wurde der Vierfach-Doktor freilich als "Mann mit dem Mascherl".

Denn die Fliege war das Markenzeichen von Prokop, der gut 30 Jahre lang das Institut für Sportwissenschaften der Uni Wien geleitet hat und mit vier Doktorwürden wohl ziemlich einzigartig in der österreichischen akademischen Landschaft dasteht. Seine erste Promotion feiert er 1944, nachdem er als Kriegsgefangener "nebenbei" das Medizinstudium abgeschlossen hatte. Bei seiner letzten Promotion zum Doktor der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften im Juni 2001 war der 1990 emeritierte Prokop bereits über 80 Jahre alt. "Manch einer mit guten Genen kann über die Stränge hauen und wird trotzdem 90", sagte er einmal.

In Familie voller Akademiker aufgewachsen
Prokop kam als ältestes von sieben Geschwistern (zwei Mädchen, fünf Buben) auf die Welt, vier davon wurden Mediziner, drei Universitäts-Professoren. Als Bruder des um 20 Jahre jüngeren Gunnar Prokop war "Luigi", wie der von seinen vielen Studenten verehrte aber auch gefürchtete Prokop liebevoll genannt wurde, auch verwandt mit dessen Gattin. Der Leichtathletin und späteren Innenministerin Liese Prokop, die zum Jahreswechsel 2006/07 unerwartet verstarb. Ein weiteres Mitglied der niederösterreichischen Sport-Dynastie Prokop/Sykora ist der ehemalige Skirennfahrer Thomas Sykora, ein Neffe von Liese.

Auch der Jubilar, selbst dreifacher Familienvater, war von Beginn selbst sportlich aktiv. In der Vorkriegszeit eroberte der einstige Militärflieger Prokop Reichsmeistertitel im Schwimmen (1.500 m) und Degenfechten, später holte er weitere Meistertitel im Schwimmen, Fechten und Modernen Fünfkampf.

Prokop: Sport ist dazu da, "dass man gesünder stirbt."
Sein Hauptaugenmerk galt aber neben der Erforschung und Kontrolle von Doping sowie der damit verbundenen Jagd auf Dopingsünder vor allem der Wissenschaft, die er mit Akribie, aber auch Herz ("Ein bisschen Wein im Blut tut gut") betrieb. Einer der legendärsten Sprüche von DDDDr. Prokop, der wie kein anderer Sport, Medizin und Wissenschaft verknüpfte, lautet: "Der Sport ist nicht dazu da, dass man länger lebt, sondern gesünder stirbt."

Mit mehreren Ehrenzeichen ausgezeichnet
Mit mehreren hundert wissenschaftlichen Publikationen in mehreren Sprachen trug das Gründungsmitglied der österreichischen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention viel zum Ansehen der Universität Wien bei. Auch zahlreiche Fachbücher gehen auf Prokops Konto. Ehrenzeichen vom Goldenen der Republik Österreich abwärts waren daher nur logisch.

Anlässlich seines runden Geburtstages werden sich sowohl jahrelange Wegbegleiter und Kollegen von Trixi Schuba bis zum nunmehrigen Institutsleiter und Prokop-Nachfolger Norbert Bachl beim in Wien wohnenden Geburtstagskind einfinden. Auch die Prokopsche Großfamilie wird natürlich gemeinsam gratulieren.

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