Parteichefin Beate Meinl-Reisinger hat am Dienstag die NEOS-Forderungen im Bildungsbereich erneuert. Es brauche eine Fördergarantie für Schüler, die jetzt nicht erreicht werden, und einen Stufenplan bis zu einer vollständigen Rückkehr in den Normalbetrieb. „Der Weg aus der Krise geht nur mit Perspektive und Plan“, so Meinl-Reisinger. Vor allem das für nächste Woche in Aussicht gestellte schrittweise Wiederhochfahren der Wirtschaft müsse mit parallelen Maßnahmen in den Schulen einhergehen, um die berufstätigen Eltern zu entlasten.
„Nutzen wir diese Zeit jetzt vor Ostern. Bietet den Menschen eine Perspektive in Hinblick auf einen Stufenplan für Schülerinnen und Schüler, Maturantinnen und Maturanten, und für die Eltern“, appellierte Meinl-Reisinger an die Regierung. In puncto Matura ist die Parteichefin nicht für eine Absage. Man könne auch unter diesen Bedingungen die Reifeprüfung ablegen, sagte sie. Dass das in Form der Zentralmatura geschehen soll, wie im am Montag präsentierten Plan der Regierung vorgesehen, „sehe ich etwas kritischer“.
Nicht gleichzeitig Wirtschaft hochfahren und Schulen geschlossen halten
Auch für die jüngeren Schüler und deren Eltern brauche es rasch Klarheit. Durch das langsame Hochfahren der Wirtschaft ab nächster Woche werde es viele Eltern geben, die wieder ins Geschäftsleben einsteigen und an ihre Arbeitsplätze zurückkehren. „Ich glaube nicht, dass wir die Wirtschaft hochfahren und andererseits die Schulen geschlossen halten werden können“, so Meinl-Reisinger. Zudem bräuchten die Kinder den Ausblick, zumindest einige ihrer Spielkameraden wieder treffen zu können.
Home-Schooling „wirklich herausfordernd - ich rede aus Erfahrung“
Home-Schooling sei „wirklich herausfordernd“, sagte die dreifache Mutter. „Ich rede aus Erfahrung.“ Es gebe eine Vielzahl an Plattformen und Kommunikationskanälen, die genutzt werden. Da sei es allein schon schwierig, „das strukturiert zu haben, welche Arbeitsaufträge da sind, welche Geräte es braucht“. Noch schwieriger sei das in Familien, die nicht mehrere Notebooks, einen Drucker und andere Geräte zur Verfügung haben. Daher brauche es die „Fördergarantie“, die sicherstellen soll, dass auch jetzt kein Kind zurückgelassen wird.
„Nicht 100 Jahre zurückkatapultieren“
„Die Krise darf nicht dazu führen, dass wir 100 Jahre zurückkatapultiert werden in eine Zeit, in der die, die sich Home-Schooling auch leisten können, ihre Kinder unterstützen und fördern und die anderen aufgegeben werden. Die Schulen müssen jetzt die Erfahrungen aufnehmen und eine Verbesserung in die Wege leiten“, forderte Meinl-Reisinger.
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