Aus für eine Station

Mehr schnelle Züge, weniger Stopps

Niederösterreich
26.03.2020 08:30
Dass Dieselloks nach und nach von den Schienen verbannt werden, ist unbestritten gut fürs Klima. Im Marchfeld müssen dafür freilich erst die Strecken elektrifiziert werden. Und genau solche Ausbaupläne sorgen auch für Kritik.

Grünes Licht gibt es nach der Umweltverträglichkeitsprüfung nun für den Ausbau der Strecke von Marchegg nach Gänserndorf, einer der ältesten Gleisabschnitte des Landes. Dann können hier nicht nur schnelle Züge fahren, auch der Güterverkehr kann nach Abschluss dieser Elektrifizierung nördlich von Wien nach Bratislava geführt werden. „Effizient und umweltfreundlich“, wie auch die Grünen aus der Gemeinde Weikendorf loben. Gleichzeitig wird seitens der Öko-Partei auch Kritik laut – denn nach dem Ausbau der Strecke sollen zwar mehr und schnellere Züge auf der S1-Trasse unterwegs sein, der Halt in dem kleinen Ort aber eingespart werden. Auch Lärmschutzwände sollen derzeit offenbar nicht vorgesehen sein, warnt indes eine Bürgerinitiative, die sich mit ihren Bedenken an den Gemeinderat wandte. Eine Petition an ÖBB und Land soll beide Anliegen in richtige Bahnen lenken.

Busse fahren jetzt leer durchs Weinviertel 
Nicht zu wenige Stopps, sondern zu viele kritisieren indes Bürger in Raggendorf. Seit hier die Bahnlinie am Schweinbarther Kreuz stillgelegt wurde, sind zwei Buslinien unterwegs. Verkehrsverbund und Land zeigten sich ob deren Auslastung zufrieden, die Bürgerinitiative bezweifelte die Zahlen stets. Jetzt legen die Kritiker nach: „Seit Corona nimmt niemand mehr den Bus, trotzdem ist er weiter unterwegs. 140 Leerfahrten pro Tag!“

Thomas H. Lauber, Kronen Zeitung

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