Freitag um 17 Uhr war es kohlschwarz am Himmel, dann "bombadierten" riesige Hagelschloßen 20 Minuten lang die Häuser, Äcker und Weingärten. In diesem Chaos suchte der Maurer Heimo W. aus Feldbach mit seinem Auto in Kapfenstein-Mahrensdorf Zuflucht unter einer alten Linde, rechts hinter ihm parkte der Arbeiter Ewald G. aus Tieschen ein.
Steirer hatte Schutzengel
"Geschützt waren wir nur ein paar Minuten", berichtet Heimo W., "dann ist durch den Sturm ein kapitaler Ast abgebrochen und auf unsere Autos gefallen." Beide Lenker wurden nicht verletzt. Der 29-Jährige hatte, wie er sagt, einen Schutzengel: "Erst am 17. Juli ist bei Schalungsarbeiten aus drei Metern Höhe ein etwa 50 Kilo schweres Teil der Holzdecke heruntergefallen. Er hat mich nur um zehn Zentimeter verfehlt..."
Mindestens vier Millionen Euro Schaden
Auf einer Fläche von 6.500 Hektar richtete das Unwetter einen Schaden von vier Millionen Euro an - mindestens. Mais-, Obst-, Kürbis- und Weinkulturen sind zerstört, zahlreiche Häusdächer schwer beschädigt. "17 Dienstfahrzeuge sind durch den Hagel arg in Mitleidenschaft gezogen worden", berichtet der 42-jährige Hermann S., der seit 2004 als Leiter der Post-Basis Bairisch-Kölldorf für Zustellungen an 7.500 Haushalte verantwortlich ist.
Landwirt: "So etwas hab ich noch nicht erlebt"
Stellvertretend für viele betroffene Landwirte schildert der 52-jährige Karl L. aus Kapfenstein-Pichla seine Not: "So etwas Furchtbares hab ich noch nie erlebt! Die Kürbisse sind hin, die Äpfel, die Nüsse. Wahrscheinlich hat's auch unseren Weingarten erwischt - ich trau' mich einfach nicht, nachzuschauen. Das Haus- und das Stalldach sind voll mit faustgroßen Löchern. Ein Elend! Ich will ja nur, dass es meiner Frau und mir finanziell etwas besser geht, aber da wird wohl nichts draus..."
von Manfred Niederl, "Steirerkrone"
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