Einen Tag nach dem Treffen in Rom mit mehreren europäischen Amtskollegen hat Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Mittwoch einen „wirklich einheitlich“ in der italienischen Hauptstadt paktierten Vier-Punkte-Plan vorgestellt. Dieser reicht von einer Informationsoffensive über die Testungen von Verdachtsfällen bis hin zu einem Frühwarnsystem, das „eine europäische Stärke“ sei.
Zunächst sprach Anschober bei dem Pressestatement am Vormittag von einem „ersten guten Signal“ aus China. Bei einer insgesamten Erkranktenzahl von rund 78.000 seien 30.000 Infizierte bereits wieder geheilt, so der Minister. Zudem gebe etwas eine kleine Hoffnung: In den vergangenen 24 Stunden seien Neuerkrankungen praktisch nur noch aus der Krisenregion Hubei selbst gemeldet worden, im restlichen China habe es aber nur noch elf solcher Fälle gegeben. Der Kampf sei zwar noch nicht gewonnen, aber diese Nachrichten ließen etwas an Hoffnung zu.
41.000 vom Coronavirus Betroffene in Italien
Zur Situation in Italien sagte Anschober, dass es in elf großen Gemeinden derzeit rund 41.000 von der Krise in unserem Nachbarland Betroffene gebe. Das Land gehe „sehr offensiv und sehr konsequent“ gegen eine Verbreitung der neuartigen Krankheit vor, es würden alle Verdachtsfälle und auch deren Umfeld getestet: „6200 Testungen bis zum gestrigen Abend, die erfolgt sind, 325 Erkrankungen, die dabei ausgemacht wurden, und elf Todesfälle“, fasste Anschober zusammen.
Vier-Punkte-Plan der Regierung in der Corona-Krise
Bei dem Krisentreffen in Rom sei erfreulicherweise eine „wirklich einheitliche Linie“, die auch mit der EU-Kommission abgestimmt sei, gefunden worden, die sich in einem Vier-Punkte-Plan darstellen lasse, die mit der österreichischen Strategie konform gehe.
„Gemeinsam als Europa Stärke beweisen“
Das Coronavirus „kennt keine Grenzen, deswegen müssen wir global, gemeinsam, international handeln. Man müsse gemeinsam als Europa „Stärke beweisen“, so der Gesundheitsminister.
Das Coronavirus kennt leider keine Grenzen.
Gesundheitsminister Rudolf Anschober
Bei Massenveranstaltungen „von Einzelfall zu Einzelfall entscheiden“
Großveranstaltungen grundsätzlich abzusagen, plant die Regierung nicht. Die Beschlusslage bei der Gesundheitsministerkonferenz in Rom sei klar: „Ja, überprüfen, ob eine Massenveranstaltung derzeit Sinn macht, aber von Einzelfall von Einzelfall neu entscheiden.“ Auch die prophylaktische Sperre von Schulen oder Kindergärten sei absolut nicht vorgesehen, erklärte Anschober.
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