Seit 2003 in Betrieb

Mission von „Spitzer“-Teleskop endet am 30. Jänner

Wissenschaft
20.01.2020 09:12

Seit mittlerweile mehr als 16 Jahren befindet sich das Weltraumteleskop „Spitzer“ im All und beobachtet im Infrarot-Bereich den Himmel. Jetzt hat die US-Raumfahrtbehörde NASA bekannt gegeben, dass die Mission des Observatoriums am 30. Jänner endgültig enden wird.

Das nach dem Astrophysiker Lyman Spitzer benannte Infrarot-Teleskop, das elektromagnetische Strahlung auffängt, die die Erdatmosphäre größtenteils nicht durchdringen könnte, war am 25. August 2003 vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida aus ins All gestartet. Es diente vor allem der Erforschung von Vorgängen bei der Entstehung von Planetensystemen und der Suche nach erdähnlichen Planeten. Es beobachtet dafür die Helligkeit Tausender Sterne.

Hauptmission dauerte fünfeinhalb Jahre
„Spitzer“ beobachtet im Prinzip die Wärme, die ein Objekt aussendet, weshalb das Teleskop selbst keinerlei Wärme abgeben darf. Deshalb wurde es mit flüssigem Helium auf eine Temperatur von minus 271 Grad Celsius gekühlt. Für mindestens zweieinhalb Jahre war der Kühlmittelvorrat ausgelegt, er reichte aber schließlich für mehr als fünfeinhalb Jahre.

Seither wurde „Spitzer“ in einer „warmen Missionsphase“ weitergenutzt - mit den beiden kurzwelligsten Detektoren der an Bord befindlichen Infrared Array Camera. Damit konnte man zwar nicht mehr die kältesten Objekte im All untersuchen, doch das Teleskop lieferte weiterhin interessante Daten über Staubscheiben, in denen sich Planeten bilden, über Asteroiden in unserem Sonnensystem oder weit entfernte Galaxien.

254 Millionen Kilometer von Erde entfernt
Weil „Spitzer“ - zwar etwas langsamer - aber auf einer ähnlichen Bahn wie unser Erde um die Sonne kreist, wurde der Abstand zum Teleskop im Laufe der Mission immer größer. Aktuell befindet es sich rund 254 Millionen Kilometer hinter der Erde. Weil es seine Solarpanele immer wieder zur Sonne ausrichten muss, kann es inzwischen nur mehr rund zweieinhalb Stunden mit den Bodenstationen kommunizieren und diese Fenster werden immer kürzer, so die NASA.

Damit man nicht irgendwann die Kontrolle über „Spitzer“ verliert, will die NASA die Mission jetzt kontrolliert zu Ende bringen, weshalb sie am 30. Jänner endgültig beendet wird. Immerhin habe niemand daran geglaubt, „dass das Teleskop 2019 noch in Betrieb sein werde“, so Projektmanagerin Lisa Storrie-Lombardi.

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