Kampf um Lehrling

„In Afghanistan erwartet Hossein der sichere Tod“

Steiermark
08.11.2019 18:35

Alle Parteien - mit Ausnahme der FPÖ - haben diese Woche die Absicht bekundet, jungen Asylwerbern mit einem negativen Bescheid, die gerade eine Lehre absolvieren, ein Bleiberecht einzuräumen. Für einen 20-jährigen Lehrling aus Schladming könnte dies aber zu spät sein, ihm droht die Abschiebung nach Afghanistan.

Der Fall Hossein K. sorgt weit übers Ennstal hinaus für Entsetzen, eine gewaltige Welle der Solidarität ist die Folge. Allen voran kämpft der Arbeitgeber des 20-Jährigen, das Diakonissenspital Schladming, für dessen Verbleib: „Hossein war bestens integriert und sehr fleißig, niemand kann hier verstehen, warum keine Lösung für ihn und das Lehrlingsproblem insgesamt gefunden wird“, so Betriebsdirektor Hannes Stickler.

„Krank vor Sorge“
„Wir sind krank vor Sorge. Hossein ist im Iran aufgewachsen und soll jetzt nach Afghanistan, ein Land, in dem er noch nie war, abgeschoben werden. Er hat sich gerade auf die Taufe vorbereitet, in Afghanistan erwartet Hossein der sichere Tod wegen Abfalls vom Islam. Außerdem haben wir ihm Kirchenasyl gewährt“, wird Johannes Steiner, Kurator der evangelischen Pfarrgemeinde, am Freitag in einem Offenen Brief emotional. Ein Abschiebestopp wird gefordert.

Auch die katholische Kirche nahm am Freitag offiziell Stellung: „Es ist bitter und schmerzlich zu sehen, wie leichtfertig mit dem Leben von Menschen umgegangen wird“, so der Integrationsbeauftragte Erich Hohl.

„Vollstreckbare Entscheidung“
„Es liegt eine vollstreckbare und mehrfach gerichtlich überprüfte Entscheidung vor, die die in Rede stehende Person zur Ausreise verpflichtet“, hieß es dazu seitens des Innenministeriums in einem Interview.

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