Vor allem die Anrainer des ursprünglich geplanten Förderbands beim Bau des Bahntunnels sind glücklich, dass die Deponie im Steinbachgraben nicht kommt und damit auch kein Förderband. Dennoch bleibt die Ungewissheit, was die ÖBB als Alternative erwägen werden. Ein halbes Jahr haben sie für den Vorschlag Zeit.
Verhindert hat die Deponie eine Steinkrebskolonie im geplanten Bereich – an die 3000 Tiere. Diese sind zwar weder in Salzburg noch in Oberösterreich explizit geschützt, stehen aber in Österreich auf der roten Liste und stehen auch EU-weit unter Schutz. „Wir haben an die Möglichkeit einer Umsiedelung gedacht. Diese wäre aber umstritten und bei der Anzahl der Tiere fast unmöglich“, sagt Martin Weinländer, Umweltexperte der Firma Revital, die das Gutachten erstellte.
Warum ist dieser Krebs so schützenswert?
„Er ist ein sogenannter Bio-Indikator“, so der Experte. Gibt es Steinkrebse, ist die Natur in einem guten Zustand und die Wasserqualität stimmt. Ein kleines Ungleichgewicht kann bereits eine ganze Kolonie gefährden. Auch die Liste der natürlichen Feinde ist lang: Diese reicht vom Fischotter, Mader, Bisamratten bis hin zu diversen Vogelarten – und dem Signalkrebs. Dieser wurde eingeschleppt, um den ausgerotteten Edelkrebs wirtschaftlich zu ersetzen. Was damals keiner wusste: Er ist gegen die Krebspest immun, überträgt sie aber an die heimischen Arten. Diese sterben dann innerhalb von zehn Tagen.
In der Nähe des Steinbachgrabens kommt auch der Signalkrebs vor. Sogar Wanderer in dem Bereich könnten die Pest von einen in den anderen Graben an den Schuhen übertragen. Bleibt zu hoffen, dass der gestrige Gemeindewandertag nicht durch die Gräben führte.
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