Verteidigt SPÖ-„Luxus“

Kern postet Bild von Che Guevara mit Rolex

Österreich
16.10.2019 22:03

In der heißen Debatte rund um Luxusgüter von SPÖ-Politikern hat sich nun auch der ehemalige rote Kanzler Christian Kern öffentlich zu Wort gemeldet. In einem Posting auf Twitter wies er darauf hin, dass einst auch der marxistische Revolutionskämpfer Che Guevara eine „Schweizer Präzisionsuhr“ getragen hatte. In Kerns Posting sieht man ein Bild des Revolutionärs samt Rolex. „Kein Mensch hat deshalb an seinen Motiven und seiner Überzeugung gezweifelt“, schrieb Kern auf Twitter. Allem Anschein nach will er sich damit auf die Seite der SPÖ-Politiker Georg Dornauer und Thomas Drozda stellen, die derzeit wegen ihrer Luxusgüter in der Kritik stehen.

„Eine weltweit respektierte und bewunderte Ikone der Revolution trägt eine Schweizer Präzisionsuhr“, schrieb Kern über Che Guevara.

Che Guevara: Ikone der internationalen Linken
Che Guevara (1928-1967), ein Held für die einen, ein Verbrecher für die anderen, war von 1956 bis 1959 ein zentraler Anführer der Rebellenarmee der Kubanischen Revolution und gilt bis heute als Ikone der internationalen Linken. Er stammte aus einer argentinischen bürgerlichen Familie und galt als Anhänger der Schweizer Luxusmarke Rolex. 

Porsche-Aufregung um Dornauer
Kern reagierte mit seinem Tweet auf die aktuelle SPÖ-„Luxusdebatte“. Kürzlich gab der Tiroler SPÖ-Landeschef Georg Dornauer bekannt, privat einen gebrauchten Porsche Macan zu fahren. Nach interner Kritik will er das „Luxusauto“ nun durch ein „kleineres Auto“ ersetzen. Für die Debatte zeigte er allerdings kein Verständnis: „Ich stelle mir ernsthaft die Frage, wer in Zukunft noch dazu bereit ist, politische Verantwortung zu übernehmen, wenn jedes Wort auf die Waagschale gelegt wird und man nicht einmal mehr selbst entscheiden kann, welches Auto man fährt.“

Drozda: Luxusuhr und Porsche
Dornauer ist nicht der einzige SPÖ-Politiker, der sich Kritik an seinem privaten Auto gefallen lassen muss. Dem früheren SPÖ-Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda wurden in der Vergangenheit nicht nur seine Armbanduhr vorgeworfen, sondern auch, dass er bei seinem Rücktritt kurz nach der Nationalratswahl seine persönlichen Habseligkeiten ausgerechnet mit seinem Porsche 911 abholte. Dies sorgte offenbar bei einigen Genossen für Unmut.

Auch der Sohn des ehemaligen Bundeskanzlers, Niko Kern, war vor gut zwei Jahren wegen einer teuren Uhr in die Schlagzeilen geraten. Er habe sich die 32.000-Euro-Uhr aber nur für ein Foto geliehen, hieß es damals.

Hass-Nachrichten nach Bild mit Luxusuhr
Auch in Deutschland sorgte tagelang eine silberne Uhr in sozialen Netzwerken für innenpolitische Aufregung. Weil sie auf einem alten Foto mit Rolex am Handgelenk zu sehen war, wurde die SPD-Politikerin Sawsan Chebli tagelang mit Hass-Nachrichten bombardiert. Vor Kurzem löschte die 40-Jährige deshalb ihr Facebook-Profil. Ihr Account sei „zu einem Tummelplatz geworden, für jeden, der meinte, sich da auskotzen zu müssen“. Mittlerweile werden in sozialen Medien auch Bilder der AfD-Politikerin Alice Weidel geteilt, die sie mit Rolex-Uhr am Handgelenk zeigen sollen.

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